Eine gelbe Windelhose aus Plastik mit Druckknöpfen, eine weiße Stoffwindel und ein kleines Papiertuch zum schnellen Entfernen etwaiger fester Bestandteile.
So hab ich gelernt zu wickeln, nein nicht meine Töchter, meine sehr viel jüngere Nachzügler Schwester,
Schwester zwei und ich teilten uns einen kleinen Raum mit Stockbetten und Schreibtischen, wir waren ja fast gleich alt und besuchten schon die AHS.
Die Kleine schlief im angrenzenden Kabinett, Mama und Papa ein Zimmer weiter weg, dazwischen der Gang.
Wer hat also in der Nacht das Gemaunze des rotgelockten Babys gehört? Immer ich! Warum Schwester zwei wie ein Stein weiterschlafen konnte und ich beim leisesten Muckser munter wurde,ich hab keine Ahnung.Jedenfalls lernte ich schon in sehr jungen Jahren, was es heißt nächtens geweckt zu werden, Fläschchen zuzubereiten und ja eine unappetitlich vollgesogene Windel zu wechseln.
Als dann zu Studienzeiten Schwester zwei eine sehr junge Mama wurde, begann der Siegeszug der Wegwerfwindel und über diese Erleichterung war ich mehr als froh, wenn ich meinen Neffen hüten durfte.
Heute geht der Trend wieder in Richtung mehr Ökologie…..hab ich mir von einer lieben Freundin erklären lassen, die gerade Oma geworden ist. Jetzt verwendet man irgendwas waschbares aus Schafwolle, ganz verstanden hab ich das Konzept nicht.
Ok, die Müllberge, die Wegwerfwindeln erzeugen, sind sicherlich zu hinterfragen, aber eine dauernd beschäftigte Waschmaschine……..wer hat diese Kosten – Nutzen Rechnung aufgestellt? Und hilft das wirklich der Umwelt?
© 2022-04-02