Hauptgewinn

Sie schoben sich durch das Menschengewühl auf dem Jahrmarkt. Ana an der Hand ihres Papas. Er wollte ihr vom Riesenrad aus die Welt von oben zeigen.

Mal süße, mal strenge, ungewohnte Gerüche strömten auf Ana ein und die laute Musik dröhnte in ihren Ohren. Ana war noch klein und sah im Gedrängel nicht viel außer Rücken und Taschen und Arme, durch die sie ab und an einen Blick auf die verschiedenen Fahrgeschäfte erhaschen konnte. Farben zogen wie Regenbogen an ihr vorbei.

Doch da: Ihr Blick blieb im Regal einer Wurfbude hängen. Dort saß zwischen vielen anderen Stofftieren ein großer, hellbrauner Bär mit breitem, freundlichem Lächeln. Er sah das kleine Mädchen direkt an. Während Papas Hand weiterzog, stoppte Ana plötzlich und vehement, wie ein Fohlen, das scheut.

„Ana!” Papa drehte sich überrascht zu ihr um. „Papa, den Bär da. Den will ich!“ Ana zeigte auf ihn. Papa verstand nicht gleich.” Bitte!”, bettelte Ana. Papa erklärte ihr, dass man diesen Bären nicht kaufen, sondern nur gewinnen konnte. Doch das stimmte Ana nicht um.

„Drei Würfe, alle Dosen, dein Gewinn!“, schallte es aus dem Mikrofon.

Papa setzte Ana auf die Anhöhe, damit diese besser sehen konnte und erklärte ihr das Spiel. Er war bereit, es zu versuchen. Und Ana war sich sicher: „Du schaffst das!”

Papa bezahlte und erhielt 3 Bälle. Ana musste ihm noch versprechen, dass sie ohne Protest mit ihm weitergehen würde, wenn es nicht klappte. Dann warf Papa und Ana drückte ihre kleinen Daumen ganz fest. Aufgeregt blickte sie zwischen ihrem Vater und dem Teddybären hin und her. Erster Wurf – ihr Papa gab sein Bestes. Drei Dosen fielen. Zweiter Wurf – weitere drei Dosen fielen zu Boden. Noch vier Dosen standen. „Komm schon, Papa!”, feuerte Ana ihn an. Der warf…

Und tatsächlich. Genau ins Zentrum der Dosen treffend, stürzten sie alle. Ana fiel ihrem stolzen Papa um den Hals. „Einmal freie Auswahl!”, rief der Budenbesitzer in sein Mikrophon. Ana zeigte auf den großen Plüschbären. “Bitteschön, die junge Dame!“ Der Budenbesitzer überreichte Ana den Bären.

„Und wie soll der Glückliche heißen?“, fragte der Budenbesitzer noch, bevor er sich den nächsten Kunden zuwandte. „Ana”, sagte Ana glücklich. Und Ana nahm Ana in ihre Arme.

„Aber das bist doch Du?“, lachte Papa. „Genau“, erwiderte Ana kurz und hielt Ana ganz fest an sich gedrückt.

Und Ana sieht mit Ana im Riesenrad die Welt von oben. Ana gibt es nicht mehr ohne Ana. Denn Ana hat Ana sehr lieb. Ana passt auf Ana auf und ist immer für sie da. Ana liegt bei Ana, wenn sie einschläft und Ana ist da, wenn sie aufwacht. Ana nimmt Ana, wie sie ist. Wenn Ana sich fürchtet oder traurig ist, dann hält sie Ana ganz fest und erzählt ihr von ihren Sorgen, Ängsten und Wünschen und Ana hört ihr aufmerksam und geduldig zu. Wenn Ana sich freut, freut sich Ana mit. Und wenn jemand wissen will, wie es Ana geht, kann Ana ihr genau beschreiben, wie sich Ana gerade fühlt und was sie braucht. Ana ist ihr treuer Begleiter. In schwierigen und in schönen Zeiten.

Ana ist ein Hauptgewinn.