Help! I need somebody …

Technical Error. Mein Laptopbildschirm spiegelt mein Oberstübchen wider.

Das ist neu. Irgendwie befremdlich. Und lästig.

Mein Online-Banking hat seinen Geist aufgegeben. Seinen technischen. Keine Ahnung, was es mir damit sagen will. Technical Error kann vieles bedeuten. Und nichts. Für mich antitechnisches Genie eher Letzteres. Deshalb wunderbare Idee: Es muss ein Profi ran. Doch wo finde ich diesen technischen Wundermann, diese technische Wunderfrau? Ich probiere es mit dem Online-Chat meiner Bank. Da wird dir angeblich geholfen. Einen Versuch ist es wert.

Nach Öffnen des Chat-Fensters werde ich höflich gebeten zu warten. Als meine Wange beinahe die Tastatur küsst, werde ich etwas unsanft durch ein lautes Plopp aus meinem Sekundenschlaf gerissen. Plötzlich hellwach, beinahe zu wach, schildere ich dem netten Bankangestellten mein Problem.

Blitzschnell erfolgt die Antwort. Ob ich mich in der App auch richtig registriert hätte.

Mein Hirn verarbeitet langsam, sehr langsam das Geschriebene, um sich schließlich in ein riesiges Fragezeichen zu verwandeln. App? Welche App?

Ich maile dem Guten, dass mein Online-Banking nicht über das Handy, sondern über den Laptop laufe. Daher nix App.

Kurze Pause am anderen Ende. „Aber Sie erhalten doch Push-Nachrichten auf Ihr Handy?“

Ich: „Ja.“ Er: „Also doch App.“

Hmm. Ich: „Okay.“ Er: „Was für ein Handy haben Sie?“

Jetzt wird’s schwierig. Ich laufe ins Zimmer meines Töchterleins. Dieses weiß glücklicherweise die Antwort. Schnell tippe ich die Marke ein. „Ah, alles klar. Bei diesem Modell kann das passieren. Ich schreibe Ihnen jetzt, wie Sie vorgehen müssen, um das Problem zu beheben.“

Eine gefühlte DIN A4 Seite später bin ich so klug als wie zuvor. Oder doch etwas dümmer.

Ich traue mich nicht zu antworten.

Er: „Sind Sie noch da?“ Ich: „Ja.“ Er: „Und? Hat es funktioniert?“

Ich: „Ähm, nein. Eher nicht.“

Er: „Woran scheitert‘s?“

Wo soll ich anfangen? Ich: „Sorry, ich glaub, das ist zu kompliziert für mich.“

Er: „Das tut mir leid.“ Lustiger Mann. Ich: „Ja, mir auch. Kann ich mich an einen lokalen Bankangestellten wenden?“ Er: „Wunderbare Idee. Tun Sie das. Ich wünsche viel Glück!“

Ob er damit mich oder seinen nicht beneidenswerten Kollegen meint, lässt er offen