Rüdiger der Rottweiler – Teil 4

Monika Nigl

von Monika Nigl

Story

Nachdem nun alles irgendwie anders ist als die Zeit von meiner Geburt bis jetzt und ich kann euch sagen, es war keine lustige Zeit, oft hungrig, oft durstig, meine Hundemama weg, meine Geschwister weg, dann die lange Autofahrt, das Tierheim, die neue Familie, wieder das Tierheim, habe ich, denke ich viel Angstschweiß in meinem Fell.

Da kommen wir auch gleich zu einem neuen Kapitel, in meinem Leid-klagenden Welpen leben.

Irgendwie dachte ich, das ist „Montezumas Rache“ oder ich traue meinen Ohren nicht!

Aber alles nach der Reihe:

Bin ja nun hier bei den neuen Zweibeinern, die ich liebevoll Mami und Papi nenne, auch wenn das anatomisch überhaupt nicht möglich ist, aber ist nun so. Man muss auch sagen, die beiden bemühen sich total und haben auch schon einige Kommandos gelernt.

Nach meinem peinlichen Unfall im Ehebett der beiden und der nicht so klanglosen Autofahrt habe ich heute nach dem Mittagsschlaf gedacht, ich träume noch oder schon wieder.

Da labert die Alte irgendwas von, ich stinke und Tierheimgeruch und was weiß ich was noch alles und ich höre aus der Ferne in einem sicheren Abstand unterm Schreibtisch, ein Rauschen!

Mein Leckerli gebender Papi, der mich immer vor allem beschützt, kommt auf mich zu und meinte nur: „Komm mein lieber Rüdiger, wir gehen duschen.“

Moment! Was ist Duschen und kann man das essen?

Egal, ich vertraue dem Papa echt schon so sehr und gehe ohne Widerstand mit ihm mit, in einen Raum, in dem ich bis heute noch nicht war. Die Zweibeiner gehen da oft rein, aber ich war noch nie mit da drinnen. Wozu auch? Muss nicht überall dabei sein.

Da waren wir nun, Mama war schon Vorort, als ich um die Ecke kam. Da war das Rauschen wieder viel lauter zu hören als unter dem Schreibtisch. Papa schnappte mich und hob mich da rein, wo das Rauschen war.

Pfui Teufel, was war das den. Mama meinte:“ Rüdiger, du stinkst nach allem, nachdem man nicht riechen sollte und fing an mit der Prozedur.

Ich war wie versteinert, konnte mich nicht bewegen! Ich wurde nass! Dann, total peinlich: einshampooniert!

Irgendwann ist dann meine Geduld auch zu Ende und in einem kurzen unkonzentrierten Moment meiner Eltern war ich mit samt dem weißen Zeug dahin wie ein Blitz!

Leute, das gab ein Geschrei, das könnt und wollt ihr euch nicht vorstellen. Also ab durch die Mitte mit samt dem Schaum auf die Wohnzimmercouch!


© Monika Nigl 2025-07-11

Genres
Humor& Satire
Stimmung
Abenteuerlich, Emotional, Komisch, Hoffnungsvoll, Unbeschwert
Hashtags