von SamSara28
Der Text ist heute in meiner wöchentlichen Schreibgruppe entstanden… Wir hatten verschiedene Satzanfänge zur Verfügung und dabei heraus kam das:
Es gibt Tage, an denen würde ich am liebsten noch eine Mail schreiben. Immer und immer wieder. Als könnte ich damit etwas aufbrechen. Als könnte ich sie damit zurückholen. Bis sie mich wieder lieb hat.
Es macht mich wahnsinnig, dass sie einfach nicht mehr da ist. Dass wir uns nicht vertragen haben. Dass es kein besseres Ende gab. Ich halte dieses Schweigen kaum aus. Und es trifft mich umso mehr, weil sie eben nicht irgendwer war. Sie war anders. Ich hatte Hoffnung. Ich hatte geglaubt, sie bleibt.
Vielleicht tut es deshalb so weh. Weil ich so sehr wollte, dass sie bleibt. Dass ich gut genug bin. Dass sie mich wirklich sieht. Meinen Schmerz sieht. Stattdessen bleibt dieses alte Gefühl: Ich war nicht genug. Sie hat mir nicht geglaubt. Sie hat mich nicht gesehen.
Früher hätte ich gekämpft. Hätte versucht, sie von meiner Wahrheit zu überzeugen. Sie in ihrem Denken zu begrenzen. Heute merke ich, wie falsch das war. Wie sehr genau das der Grund dafür war, dass ich sie verloren hab.
Und manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Es anders machen. Besser. Aber ich kann es nicht. Ich kann nur jetzt entscheiden, wie ich weiterleben will. Anders.
Es ist so schwer zu akzeptieren, dass ich es wirklich verkackt habe. Dass es keine Chance mehr gibt. Also trage ich mich selbst. Bitte mich um Verzeihung. Halte mir selbst die Hand.
Vielleicht darf ich Abstand nehmen, ohne sie noch mehr zu verlieren. Vielleicht gewinne ich mich selbst dadurch ein Stück zurück. Vielleicht muss sie mich gar nicht mehr sehen. Vielleicht reicht es, wenn ich mir selbst vergeben kann.
Ich mag es in Zukunft besser machen. Meinen inneren Frieden über den ständigen Kampf zu stellen. Ich übe mich darin, andere in ihrer Meinung zu lassen, auch wenn ich es anders sehe. Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass alle meine Sicht teilen. Das macht meine Wahrnehmung nicht weniger wahr.
Ich wünsche mir von mir selbst: Vergebung. Für die Fehler, die ich gemacht habe. Und Vertrauen. Dass ich daraus gelernt habe. Und dass ich es beim nächsten Mal besser machen werde.
© SamSara28 2025-06-30