by N Raoul
Ich liege im Bett, es ist Nacht, ich sollte schlafen, aber ich habe vergessen, wer ich bin. Wo ist der Sinn? In diesem stürmischen Wind. Nehme noch ein Glas, ich kann nicht so schnell einschlafen, weil ich, na ja, nicht so richtig weiß, was richtig ist, was wichtig ist, wenn es kommt.
Aber vielleicht komme ich eines Tages darauf, was es bedeutet. Wann endet es, dieser Regen in meinem Leben? Weil ich, na ja, noch nicht so viel weiß über etwas, was ich gerne sein will. Still und heimlich, zu beobachten, was aus dem Fenster kommt, und die kalte Luft zu spüren, weil ich es so gerne mag, endlich einen Trost zu bekommen.
Rede allein, Gedanken sind voll. Akzeptanz zu finden kann schwierig sein, endlich daheim mit Problemen. Kopf macht nicht mit, Sprache verschlägt sich, und ich erlebe mehrere Kriege in mir. Ich weine kleine Saphire. Gold unter dem Meer, ich fühle mich müde, kann nicht so weit tauchen, neue Stadt, neues Sehen, aber es fühlt sich gleich an. Ich warte nicht darauf, es regnet kleine Saphire, so schönes, funkelndes Himmelmeer, so sanft auf den weichen Boden.
Schatztruhe geöffnet, es hat keinen Zweck, ich rede allein, bin weit entfernt vom See, aber ich stehe vor ihr und sage ihr still: Es ist nicht genug, aber ich bin der Blinde, und außerdem ist es nicht unsere Zeit, weil es noch regnet, und ich weine kleine Saphire. Menschen schweben vor mir her, jeder besitzt eine kleine Wolke, trockene Oase, leben in ihrer eigenen Blase, reden etwas von „nicht zu nahe kommen“. Reden und streiten, reden und schlagen, ihr Name eingetragen auf der heiligen Liste, fallen so schnell von der Piste. Unabhängig ist eigentlich keiner. Was ihnen fehlt, man kann es sich nur vorstellen: zu wenig Hoffnung, zu wenig Atmosphäre in dieser Strahlung, in dieser Begegnung der Geister. Sie brauchen mehr. Sinnsuche voraus, Offenbarung öffnet Türen, die keinen Schlüssel haben, keine Fragen danach. Leben im Sinne, ich muss, ich will nicht alles verstehen.
Sternschnuppen sind meine Aussicht daraus, denn ich brauche Licht in meiner Ebene, will eine Wende in der Dunkelziffer. Der Schatten meiner selbst hat zu oft Macht, kommt immer in derselben Nacht. Ich versuche mich zu wehren und will einen guten Geist, der mir hilft. Alleine diese Regel der Ängste, dieser Zweifel – ich brauche etwas mehr, etwas feinstoffliches.
Ende des Resultats, geheim hoffend, dass dieses Licht etwas ist, was ich fühlen kann und darauf bauen kann, wie ein Ziegelstein im Haus. Und alles ist egal, wenn es um Hoffnung geht, denn man braucht zum Leben diese Empfindung, dass alles einen Sinn hatte, dass alles gut war und hoffentlich nicht so schlimm in der Zukunft ist. Wo wir endlich alle wieder zufrieden schlafen können und uns nicht mehr fragen müssen, ob wir genug waren in den schlimmsten Zeiten oder ob es ok war, einfach mal das zu sein, was man war, ohne zu sagen, dass man es heute ist.
Denn meine Gabe ist Veränderung, mein Stehen ist noch da, und mein Leben läuft noch in dieser Quelle weiter. Und ich weiß genau, dass verschiedene Steine ihn lenken werden.
© N Raoul 2025-02-07