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Ludovico Lucchesi Palli

von Ludovico Lucchesi Palli

Story

Nachdem mir neulich aufgefallen ist, dass mein erster Kinofilm, mein erstes Musical und zwei meiner ersten Jobs, alle vom selben Komponisten komponiert wurden, möchte ich Euch in dieser Geschichte erzÀhlen wer dieser Komponist ist, und wie es zu diesen musikalischen Begegnungen kam.

Ich war 4 Jahre alt und es dĂŒrfte Weihnachten 1989 gewesen sein. Wir waren bei meinen Großeltern in Italien. Zu dem Zeitpunkt lief gerade „Arielle, die kleine Meerjungfrau“ im Kino. Ich sah den Film gemeinsam mit meinen Eltern. Die Geschichte faszinierte mich und als ich dann spĂ€ter die VHS Kassette geschenkt bekommen hatte, habe ich den Film sehr, sehr oft angeschaut. Die Musik sprach mich natĂŒrlich auch an, vor allem „Unter dem Meer“ aber ich war zu jung, um mir Gedanken darĂŒber zu machen.

So Ă€hnlich ging es mir zu Weihnachten im Jahre 1994. Wir waren in Argentinien und der Film hieß „Pocahontas“. Diesmal war ich allerdings so richtig gefesselt von der Musik und wĂŒnschte mir die dazugehörige CD, die ich ĂŒbrigens bis heute habe. Aber ich hatte auch damals noch keine Ahnung, von wem diese bezaubernde Musik war. Vor allem der Titel „Farbenspiel des Winds (im Original „Colors of the wind“) imponierte mir sehr.

Ein Jahr spĂ€ter kam es dann zu meinem ersten Musical. Mein damaliger Klavierlehrer brachte mich zu „Die Schöne und das Biest“ ins Raimundtheater. Der Stoff war mir bekannt, weil ich die Verfilmung aus dem Jahre 1991 ĂŒber alles liebte, aber auf der BĂŒhne war das ein ganz besonderes Erlebnis. Von der Musik war ich ohnehin begeistert, aber auch von den singenden und tanzenden Tassen, SchrĂ€nken und von der bezaubernden Caroline Vasicek, die ich als Belle erleben durfte.

Es war aber erst wĂ€hrend meiner Studienzeit in London, dass ich den Namen Alan Menken zum ersten Mal hörte. Es dĂŒrfte 2008 gewesen sein. Die Premiere von der BĂŒhnenfassung von „Sister Act“ stand bevor und er hatte dafĂŒr neue Musik komponiert. In einer Radiosendung auf Radio 2 lernte ich, dass er auch die Musik zu viele meiner Lieblingsfilme komponiert hatte, wie etwa eben „Die Schöne und das Biest“, „Pocahontas“ oder auch „Aladdin“.

Im September 2011 habe ich dann ein Praktikum bei den Vereinigten BĂŒhnen Wien begonnen. Im Ronacher stand die österreichische ErstauffĂŒhrung von „Sister Act“ bevor. Irgendwie wollte mich das Alan Menken Fieber nicht loslassen. Aber damit nicht genug. Im Jahre 2012 durfte ich bei einer Produktion von „Der Horrorladen“ als Produktionsassistent arbeiten, das ebenfalls von Alan Menken komponiert wurde.

Heute betrachte ich die Musik von Alan Menken mit ganz anderen Augen. Er hat einen unglaublichen Sinn fĂŒr Melodie und kann wie kein anderer, Geschichten mit Musik so gefĂŒhlsvoll erzĂ€hlen. Das ist wirklich unglaublich. Im Jahre 2015 ist das erste Soloalbum von Adam Jacobs (Titelrolle in „Aladdin“ am Broadway) erschienen. Darauf singt er ausschließlich Alan Menken Titel und lustigerweise sind fast alle hier erwĂ€hnten StĂŒcke oder Filme vertreten.

© Ludovico Lucchesi Palli 2020-08-21

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