Alles Marille

Erich Stöger

von Erich Stöger

Story
Krems/Donau 2025

Alles Marille! Das Genuss- und Kulturfest in der Kremser Altstadt. Obwohl der Wettergott etwas gnädiger hätte sein können, ging die Eröffnung am Südtirolerplatz wie geplant über die Bühne. Es erfolgte auch die Übergabe der Regentschaft des Marillenprinzenpaares und das alles mit Livemusik, Marillenglücksrad und vielen anderen Attraktionen. In der Fußgängerzone war am Eröffnungsdonnerstag gegen mittags zwar nicht allzu viel los, aber es war halt doch noch ein normaler Arbeitstag und auch ich war eigentlich nur kurz dabei. Aber der Startschuss war gemacht und das Programm kann sich wirklich sehen lassen. An insgesamt vierzehn Tagen im Juli, zumeist an den Freitagen, Samstagen und Sonntagen, wird den Besuchern wirklich einiges geboten.

Ein kleiner Programmausschnitt: täglich soll heißen, nicht nur zu den Wochenenden gibt es die verschiedensten Kunsthandwerke in der Fußgängerzone zu besichtigen und natürlich zu kaufen. Verkostungen in der Schaubrennerei Hellerschmid, den Marillenerlebnisweg in Krems-Süd, das Marillenerlebnis in Lilli´s Marillengarten, einen Marillenmarmelade-Wettbewerb mit offizieller Juryverkostung und noch vieles mehr.

Verkehrstechnisch bietet der Kremser e-BUSSI Stadtrundfahrten an, aber auch eine Kutschenfahrt im Kremser Fiaker kann man buchen. „Schiff und Marille“ ist ein Kombiticket von der DDSG Blue Danube. Auch die Kinder kommen zu ihren diversen Vergnügungen. Die Kremser Stadtkapelle und viele andere Musikkapellen und Trachtenvereine sind bei Frühschoppen und anderen Veranstaltungen zu bewundern. Dass es an verschiedenen Plätzen immer ein Angebot von frischen Marillenknödeln und anderen Marillenspezialitäten gibt, muss gar nicht extra erwähnt werden. Fast hätte ich jetzt die Marillenpalatschinken vergessen, das wäre ein großer Fehler gewesen, sind sie doch seit meiner Kindheit meine Lieblingsnachspeise (manchmal auch Hauptspeise). Der zwanzig Meter lange Marillenkuchen, es dürfte sich dabei um den längsten Marillenkuchen überhaupt handeln, wird am Samstag angeschnitten und ich überlege, ob ich mir auch heuer wieder ein Stück davon kaufen werde. Auch ein Charity-Marillenknödel-Kochen mit vielen Prominenten steht auf dem Programm. Für Interessierte werden Altstadtführungen angeboten. Eine Anmeldung ist aber notwendig. Die Marille als Fest. Geht man die Landstraße (Fußgängerzone) einmal entlang, trifft man sie überall, die Marille. Als Obst, Marmelade, Senf, Chutney, Marillenbrand, Likör, B´soffene Marille, Frizzante, Bier, Nektar und noch vieles mehr. Übrigens, die rund siebenhundert Meter lange Landstraße ist geschmückt mit Marillenbäumen, an denen viele marillenfarbige Bänder hängen.

Alles Marille ist ein Fest für alle. Nicht nur die einheimische Bevölkerung ist bei diesem Fest vertreten, viele Urlauber aus dem In- und Ausland sind da anzutreffen. Manche reisen extra für diesen Anlass an, andere wie zum Beispiel die Radfahrer kommen zufällig dazu und genießen so einige schöne Stunden, bevor sie ihrem eigentlichen Ziel entgegenradeln. Es ist schön, so ein bisschen abseits auf einer Bank zu sitzen und das Treiben zu beobachten. Da fällt mir ein, letztes Jahr war Lux Cornelius bei mir auf Besuch. Etwas Wehmut ergreift mich, hätte ich meinen Enkelsohn doch so gerne auch jetzt bei mir.

© Erich Stöger 2025-07-14

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Emotional, Inspirierend, Unbeschwert
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