Be more Pipi, glaub an Dich!

Das hab ich noch nie zuvor versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!(vgl. Pippi Langstrumpf). Dieser Spruch meines Vorbildes hat mich inspiriert zu der letzten Story dieser Art, die von Startschwierigkeiten, Rückschlägen, Erkenntnissen aber auch Erfolgserlebnissen im Zusammenhang mit Wintersport berichtet. Warum schenke ich diesem Sport, insbesondere dem Skitourengehen, so einen Stellenwert? Weil für mich hinter meinen Geschichten mehr als nur Sport steckt. Mehr als das zum Teil lustige Gejammer eines eher unsportlichen Kindes, das sich unendlich beim Skifahren plagte. Es ging mir um Erfahrungen, die auf viele Lebensbereiche umzuwälzen sind. Ich wollte nicht nur von der rebellierenden Jugendlichen berichten, die sich vorerst durchsetzen musste, um etwas Neues zu lernen. Weil ihr nach dem Motto „wer kein Talent fürs Skifahren hat, hat auch keines fürs Snowboarden”, davor abgeraten wurde. Ebenso wollte ich die Sache mit dem vermeintlich mangelnden Talent widerlegen. Menschen, besonders Kinder sind vielfältig. Talente, Fähigkeiten und Leidenschaften müssen entfacht und gefördert werden. Neben all den mini-super-Athleten und Nachwuchshoffnungen sollte das Potenzial der anderen, die vielleicht etwas länger brauchen oder tollpatschig sind, nicht übersehen werden. Sie haben zudem klare Vorteile. Sie können besser mit Niederlagen umgehen und müssen öfter Durchhaltevermögen beweisen, da ihnen die Dinge eben nicht von Anfang an gelingen.

Manche Fähigkeiten benötigen eben soviel Zeit, dass sie sich erst im Erwachsenenleben entfachen. Der Fokus sollte bei den kleinen Erfolgen liegen und nicht den großen Niederlagen, die in der längst vergangenen Kindheit liegen. Niemand ist zu alt, um etwas Neues zu lernen oder etwas Altes erneut zu versuchen. Manche Klischees sind einfach blöd, ein großes Quäntchen Humor hingegen hilfreich. Wer in der Kindheit nicht ordentlich Skifahren lernt, kann dies eben doch später nachholen. Weder Rennläuferin noch Freeride-Profi bin ich geworden, aber ich fahre mit meinen Tourenski überall sicher ab. Meine Leistungen sind nicht herausragend, viele haben selbiges oder mehr geschafft. Lediglich für mich sind sie großartig. Denn ein Aspekt zwischen den Zeilen meiner Storys ist mir besonders wichtig. Erfolge sollten genossen werden. Ich wollte nicht nur über die teils gekränkte Erwachsene schreiben, die unbedingt beweisen wollte, dass sie es doch kann. Sondern auch vom falschen, übertriebenen Ehrgeiz berichten, der nicht nur die schönsten Momente verblendet, sondern auch jegliche Gefahr ausblenden lässt. Vom puren, nicht beeinflussbaren Glück, das in manchen Situationen vonnöten war, wollte ich schreiben sowie von schönen und unschönen Erfahrungen.

So kam es, dass das einst tollpatschige, unsportliche Mädchen von damals Jahre später auf dem Gipfel des Mont Blanc stand, mit Ski abfuhr und den Moment trotz Sturz aber so was von genossen hat!