von Freya Greiss
Es schmeckt nach Sommer und riecht nach Lachen, warmer Regen und lauter Donner und lauter wilde Sachen machen. Und in all dem Trubel und bunter Freude, blick’ ich dich an, sehe den Jubel und weiß, dass ich keine Sekunde vergeude. Die Welt steht so still und dreht so schnell weiter, so viel was ich auf einmal will. Ich nehme deine Hand, bin so entspannt. Am Strand im warmen Sand. Mit dir, als mein Begleiter.
Und wenn die Meere stürmen, während Sterne funkeln, dunkle Wolken sich auftürmen und wilde Winde munkeln. Dann schließe deine Augen, und lass dich treiben. Halt fest an deinem Glauben und lass Geschichten, Geschichten bleiben.
Das Leben war so windig, so wild und ungewiss. Ich war doch so kindlich, bis Ehrgeiz mich mitriss. Ich wollte alles wissen, sofort und ohne Fall. Dann blĂĽhten die Narzissen und es gab den Knall.
Das Leben muss man lernen, das habe ich gelernt. Schau‘ noch immer zu den Sternen, die so weit entfernt. Zu mir hab ich gefunden, es war ein langer Weg. Niemals sein gebunden, wie ich zu sagen pflege.
Ich bin mir treu geblieben in jedem Augenblick. Leben, wagen, lieben; brach mir nie das Genick. Man soll nur immer folgen dem lauten Schlag des Herzens. Nach jedem Heut ein Morgen und die Narzissen im März.
Sind wir schon alt geworden, gibt es nichts mehr zu erleben. Stürmisch kämpfen Kinderhorden, die ewige Kindheit anstreben.
Wo ist nun die Zeit? Wo ist die Jugend?
Freude verraucht, wie auch der Streit? Was ist geschehen aus unserer Tugend?
Ich wollte fliegen, wir waren doch Götter. Wollten auf immer und ewig siegen. Nun vernehme ich die Spötter der neuen Götter.
Wir waren unsterblich, ohne Raum und Zeit. Jede Möglichkeit so herrlich, Herz und Kopf blind im Nebelkleid.
Alle Menschen sind sterblich. Das ist gut und recht. Er, sie, sogar Du und Ich. Am Ende holt die Zeit uns ein, die Zeit, die sich rächt.
Und auch wenn wir gegangen sind, unsere Lichter als Sterne funkeln. So lacht die Jugend und ist genauso blind, wie wir einst gewesen sind, bevor es beginnt zu dunkeln.
Sind wir erblindet und sogar verstummt? Zerreißen, was uns verbindet, schweigen uns wund. Es gibt eine Zeit, eine Zeit für Trauer, eine für Freiheit und des Glückes Dauer. Doch hier winkt die Zeit von Lernen und Vergeben. Keine Reise zu den Sternen oder ausgelassenes Leben. Eine Zeit von Geduld, Hoffen und Warten, auf das Ende der irdischen Irrfahrten. Nach dem Feuer kommt die Asche, aus der ich schon erstes Grün erhasche. Es braucht seine Zeit, eine Zeit zu Wachsen, unwichtig, ob Kind oder bereits Erwachsen, aber es wird werden mit viel Raum und Heilen – Jenseits von Leben oder Sterben sind wir nun am Verweilen.
© Freya Greiss 2024-02-27