Unruhe prägt mein Wesen seit geraumer Zeit.
Zu oft finde ich mich gefangen im endlosen Treibsand des Selbstzweifels wieder.
Ich treibe umher, wie ein herrenloses Schiff ohne Steuermann auf tobender See, die permanenten Stimmungsschwankungen einem Spielball der Wellen gleich.
Das stetige Gefühl, fehl am Platz zu sein, schlichtweg nicht den Normen dieser Welt zu entsprechen.
Ziellos durchstreife ich die belebten Straßen, finde mich in Menschenmengen wieder und fühle mich dennoch verloren.
Planlos wandle ich umher, ein Schatten meiner selbst. Stets bemüht, mein wahres Ich hinter der freundlichen Maske des Lächelns zu verbergen, doch innerlich tobt dieser ewige Sturm an Selbstzweifel und Zukunftsängsten.
Ein Überfluss an Ängsten, um sie zu bändigen, droht mich wie ein Berg aus tosenden Wellen zu begraben.
Angst.
Mein stetiger Begleiter, welcher mir allmählich die Kehle zuschnürt.
Die Angst zu enttäuschen, meinen Weg nie zu finden, mir nahestehende Personen zu verlieren, nicht gut genug zu sein.
Angst vor dem großen Unbekannten.
Neben den Ängsten finden sich Wut, Frustration und Ungeduld, welche sich immer tiefer fressen und mich vollends zu verschlingen drohen.
Das Vergleichen mit Anderen lässt mich innerlich meist wie ein Häufchen Elend aussehen, ich fühle mich durch deren Erfolg oft eingeschüchtert und unter Druck gesetzt.
Der innerliche Druck steigt und vernebelt die Sinne.
In meinem tiefsten Inneren stelle ich meine Existenz immer mehr infrage.
In den tristen Momenten der Einsamkeit und Verzweiflung spricht sie zu mir. Die unheilvolle Stimme, welche meinen Geist mit düsteren Gedanken vergiftet, mir rät, den einfachen Ausweg zu nehmen, mich zu fragen, was wäre, wenn alles durch eine Kurzschlussreaktion im Sekundenbruchteil vorbei wäre.
Ich sehne mich nach Ruhe, danach, die Stimmen in meinem Kopf zum Schweigen zu bringen, nach einem Gefühl, angekommen sein, meinen Platz im Leben zu finden. Meine Bestimmung.
Nach dem tiefen Wunsch, glücklich zu sein, Kummer und Sorgen endgültig hinter mir zu lassen, den Lichtblick am Enden des Tunnels wahrzunehmen, die erlösende Stille zu erreichen.
© Michael Burgstaller 2023-04-30