von Gabriele Leeb
„Flirten und körperliche Annäherung zu Frauen. Bis jetzt hatte ich kein Interesse mehr daran. Es war nie besonders wichtig für mich. Mein Caféhaus ist meine „Liebe.“
„Okay, ich verstehe. Es tut mir leid, ich bin einfach viel zu offensiv. Ich bin der Meinung, man muss über alles reden. Lass uns einen Spaziergang machen.“
Hannes nickte freudig mit dem Kopf und wir zogen uns die Jacken an. Ich hakte mich bei ihm unter und er führte mich in den nahegelegenen Park. Die Herbstsonne schien und bunte Blätter lagen auf dem Rasen. Sogar einige Rosenblüten sah man noch. Wir gingen schweigend nebeneinander, doch die Stille war nicht unangenehm. Wir genossen die Schönheit des Herbsttages.
Nach einer knappen Stunde kamen wir wieder zurück. „Ich werde mich gleich auf den Heimweg machen. Ruf mich an, wenn du mich wiedersehen willst.“
Hannes stand noch eine Weile an der Tür und sah Gabriela nach, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war. Nachdenklich betrat er seine Wohnung und begann aufzuräumen. Währenddessen schwirrten unzählige Fragen und Gedanken durch seinen Kopf. Irgendwie stach oder brannte es in seinem Unterleib. Hatte er das Essen nicht vertragen?
Zu Hause zog ich mir meine Kleidung und Schuhe aus und lief barfuß in die Küche. Ich schenkte mir noch eine Tasse Tee ein und schlüpfte unter die Bettdecke. Ich war plötzlich schrecklich müde. Ich dachte an Hannes und schlief ein. Als ich die Augen aufschlug, war es schon finster. Die Zimmeruhr zeigte halb fünf Uhr nachmittags. Ich hatte doch tatsächlich fast zwei Stunden geschlafen. Danke, für die schönen Stunden, stand auf meinem Handy. Eine Nachricht von Hannes.
Nachdem Hannes die Wohnung in Ordnung gebracht hatte, schrieb er eine kurze Nachricht an Gabriela. So gegen 17 Uhr bekam er Antwort von ihr: Ich danke dir für deine Mühen.
Sollte er nun zurückschreiben und wenn ja, was? Vielleicht nur ein Smiley? Ein Herz? Nein, das nicht. Er schickte ihr ein Kaffee GIF, so ein Bewegliches, wo der Kaffee in der Tasse dampft. Ein Blumenstrauß kam von Gabriela retour. Da wurde Hannes mutiger und er sandte ihr Musiknoten mit der Tänzerin, die ja ein rotes Kleid trägt. Die Antwort war ein Kussmund. Hannes schrieb, gute Nacht bis Mittwoch, vielleicht?
Ja ich freue mich. Dir auch eine gute Nacht.
© Gabriele Leeb 2024-10-17