Flug zum GlĂŒck

Nina Tautter

von Nina Tautter

Story

Die Vorfreude war auf jeden Fall da. Gleich ging es los. Ich trank mein GetrĂ€nk aus. Auf dem Weg zum MistkĂŒbel erklang eine Frauenstimme aus dem Lautsprecher: „Gate 3 geöffnet!“ Gate 3
 da musste ich hin. Schnell hetzte ich zu meinem Platz zurĂŒck, schnappte meinen Rucksack und machte mich damit auf den Weg zum Gate. Dort hatte sich bereits eine lange Traube an Menschen gebildet. Sie alle wollten in denselben Flieger wie ich. Sie alle hatten das gleiche Urlaubsziel.

Griechenland, Naxos.

Es dauerte etwa fĂŒnf Minuten, bis ich am Gate war. Ich hielt meine Flugkarte unter den Sensor, der daraufhin grĂŒn wurde und ein leises Piepen von sich gab.

Daraufhin schritt ich nach draußen. Es war recht kĂŒhl und der Himmel war dunkel, was nicht an der Uhrzeit lag, denn es war bereits frĂŒher Nachmittag. Nein, es lag am schlechten Wetter. Etwas fröstelnd stieg ich ins Flugzeug ein. Zwei Flugbegleiterinnen begrĂŒĂŸten mich.

Beim Vorbeigehen warf ich schnell einen Blick ins Cockpit. Darin befanden sich zwei Piloten und unzÀhlige Knöpfe. Hinter mir standen bereits weitere Menschen, weshalb ich weiter musste.

Reihe 9, Sitz A, war mein Platz fĂŒr die nĂ€chsten zwei Stunden. Als ich ihn gefunden hatte, setze ich mich. Direkt am Fenster, genau wo ich hinwollte. Zufrieden verstaute ich meinen Rucksack unter dem Sitz vor mir und gurtete mich an. Es dauerte etwa fĂŒnfzehn Minuten, bis alle saßen. Neben mir hatte sich ein altes Ehepaar niedergelassen. Ihrem Dialekt nach kamen sie aus Tirol.

Als das Flugzeug zu rollen begann schliefen die beiden bereits. Wir fuhren auf die Startbahn. Dort angekommen wurde das Flugzeug immer schneller und schneller, bis es abhob. Fasziniert schaute ich nach draußen. Die Welt unter mir wurde immer kleiner und kleiner. Bald tauchten wir durch die Wolkendecke, die die Sicht nach unten versperrte. Ich lehnte mich zurĂŒck und genoss das GerĂ€usch des Fliegers.

Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wurde wach, als das Flugzeug sich bereits im Landeflug befand. Das Ehepaar neben mir wachte ebenfalls auf. Ich schaute aus dem Fenster, betrachtete, wie wir immer tiefer und tiefer flogen. Ich erkannte das strahlend blaue Meer sowie ein paar Inseln, die immer grĂ¶ĂŸer wurden.

Plötzlich ging das Flugzeug auf und ab. Der Wind wurde immer stĂ€rker. Es fĂŒhlte sich wie auf einer kleinen Achterbahn an. Nach ein paar Minuten setze das Flugzeug sicher auf. Jemand bedankte sich, dass wir mit ihrer Fluglinie geflogen sind.

Danach verließen alle der Reihe nach das Flugzeug. Ich schnappte mir meinen Rucksack und quetschte mich nach draußen. Draußen angekommen musste ich kurz innehalten. Eine Windböe erwischte mich. Ich verlor fast das Gleichgewicht, aber eben nur fast. Die Sonne brannte warm auf mich herab. Das UrlaubsgefĂŒhl war da. Ich war fĂŒr diesen Urlaub bereit und voller Vorfreude.

© Nina Tautter 2021-08-02

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