„Ich kenne das – ich habe einen Hund.“

Nicole Mitschelen

von Nicole Mitschelen

Story

Oh, wow. Nein, du weißt NICHT, wovon ich spreche. Gerne zähle ich dir ein paar Dinge auf, warum ein Hund und ein Kind absolut nicht vergleichbar sind:

1.    Ein Hund isst, was du ihm vorsetzt und selbst wenn du einen „picky eater“ bei dir zu Hause hast, dann kannst du in den meisten Fällen einfach dieses Hundefutter besorgen. Dieses Futter kann dein Hund in der Regel sein Leben lang futtern. Das Pendant „Kindergericht“ ist leider ab dem ersten Lebensjahr out und spätestens dann musst du auf eine vollwertige und gesunde (im besten Fall pflanzenbasierte) und vitaminreiche Ernährung umstellen – auf die du, sind wir mal ehrlich, selten selber Bock hast.

2.    Dein Hund möchte zwar auch spielen, allerdings niemals den Elternschreck „Mutter-Vater-Kind“. (Das spielen wir ja so schon 24/7.) Du brauchst keine Brettspiele, du musst nicht mit Puppen spielen, du musst nicht Flugzeuge oder diverse Fahrzeuge imitieren. Der Aufräumaufwand hält sich in Grenzen, ein Hund quengelt nicht, wenn er Langeweile hat, er malt nicht an Wände, er verteilt seinen Kram nicht im ganzen Haus. Man könnte ihn vergleichen mit einem genügsamen Baby, dass sich mit einer Packung Taschentücher zufriedengibt.

3.    Ein Hund schränkt dich ein, das sehe ich ein. Aber du musst deinen Hund nicht ständig mit dir herumtragen. Er kann auch mal eine Weile alleine zu Hause sein. Er braucht keine Eingewöhnung, er kann auch mal im Garten geparkt werden, wenn er im Weg ist. Wenn du ein paar Minuten deine Privatsphäre und Ruhe brauchst, schließt du die Tür und genießt die Ruhe. Eltern wissen: Das löst bei Kindern oft den nächsten „Alles doof!“-Anfall aus. Inklusive Geschrei und Gepolter. Herrliche „Ruhe“.

4.    Hunde schlafen in der Regel durch.

5.    Wenn alle Stricke reißen könntest du dich von deinem Hund trennen. Ja, das bedeutet Herzschmerz. Ja, das ist eventuell unmenschlich. Ja, das ist ein Hintertürchen, das Sicherheit gibt. Nein, dieses Hintertürchen haben Eltern nicht.

6.    Dein Hund erkältet sich nicht ständig und schmeißt damit alle deine Pläne über den Haufen.

Vielleicht lösen diese Zeilen etwas in dir aus. Vielleicht bist du Mutter oder Vater UND besitzt einen Hund. In diesem Fall: Respekt! Ich bin mit Hund groß geworden und stehe dazu, dass ich etwas weniger tierfreundlich geworden bin, seit ich Mutter bin. Ich bin auch ohne sehr gut ausgelastet und genieße dafür die Zeit mit unseren vier Schildkröten. Die Bande ist pflegeleicht, leise, braucht kein spezielles Futter und macht einfach ihr Ding. Besonders praktisch: Sie sind gewissermaßen „Teilzeit-Haustiere“ und verbringen den Winter im Kühlschrank. Für uns das ideale Haustier.

© Nicole Mitschelen 2024-01-15

Genres
Romane & Erzählungen, Humor& Satire
Stimmung
Komisch, Inspirierend, Reflektierend
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