Kanu-Dating

Wenn man schon länger Single ist, kommt man auf die skurrilsten Ideen, um vielleicht doch noch sein Glück zu finden. So schickte mir neulich eine Freundin einen Link für ein Event „Date im Kanu“. Nach längerem Hin und Her meldeten wir uns schlussendlich an. Letzten Samstag war es dann so weit, bei leider nicht ganz so gutem Wetter machten wir uns auf den Weg in die Donauauen.

Dort erwarteten uns zwei sympathische und motivierte OrganisatorInnen. Ein paar TeilnehmerInnen waren auch schon da. 6 Frauen, 6 Männer wäre der Plan gewesen. Allerdings hatten 2 Männer scheinbar kalte Füße bekommen, so waren wir Frauen in der Überzahl. Es folgte die Einteilung in die Kanus von der Organisatorin, jeder Mann und jede Frau bekam eine Nummer. Nach einer kurzen Einschulung gings los. Zu Beginn war ich mit meiner Freundin und einem eher ruhigen Zeitgenossen im Kanu. Das Paddeln funktionierte zuerst besser als gedacht. Es gab immer wieder Zwischenstopps, wo die Kanupartner geswitcht wurden, wir bekamen immer wieder kleinere Aufgaben, wie z. B. mindestens 3 Gemeinsamkeiten mit den anderen zu finden. Mit meinem Kanupartner Nr. 2 war das gar nicht so leicht, welche zu finden, irgendwie waren wir komplett verschieden, es war aber trotzdem lustig.

Der 3. Wechsel sollte dann am Wasser von Kanu zu Kanu erfolgen, plötzlich begann es stärker zu regnen und die Organisatoren meinten, wir sollten so schnell als möglich unter eine Brücke paddeln. Das stellte sich als eine kleine Katastrophe heraus. Ich, die bis jetzt immer nur ganz vorne oder in der Mitte im Kanu saß, sollte nun plötzlich hinten das Kanu lenken. Ich und mein Insasse wären dabei fast gekentert, während die anderen alle schon unter der Brücke warteten. Superpeinlich!

Auch bei Kanufahrt Nr. 3 und 4, wo ich immer mit einem Mann und einer Frau im Kanu saß, merkte ich, dass die Frauen allesamt viel gesprächiger waren. Zum Schluss sollten wir uns einen perfekten gemeinsamen Tag überlegen. Das sorgte für Erheiterung, weil ein romantisches Date zu 3 zu planen, war doch etwas skurril. Kanuparntner Nr 4 hätte mir noch am ehesteten gefallen, nur leider auch hier wieder kaum Gemeinsamkeiten, außerdem war er um einiges jünger als ich.

Als wir am Ufer ankamen, begann es plötzlich in Strömen zu schütten, so wurden wir doch noch pitschnass. Der gemütliche Ausklang im Gasthaus fiel leider auch ins Wasser, weil der Wirt trotz Versprechen für uns offenzuhalten, einfach geschlossen hatte. So suchten wir Schutz in der „Kanuwerft“ und füllten dort noch unsere Matching-Sheets aus. Man konnte ankreuzen, wen man wiedersehen wollte und wen nicht. Habe ich auf diese Art und Weise den Traummann kennengelernt? Ich fürchte nein, aber auf jeden Fall eine nette Idee und Mal eine andere Form des Datings.