Kopf-Blockaden

Emma Pohn

von Emma Pohn

Story

Leere, nichts als Leere. In meinem Kopf tut sich nichts. Weder ein kleiner Gedanke, noch eine winzig kleine Idee. Einfach nichts.

Ob beim Arbeiten oder in der Freizeit, beim Malen oder schreiben. Kopf-Blockaden pusten alles aus . Ich sitze da und starre einen fixen Punkt an, versuche an etwas zu denken aber da ist nichts. Es können Minuten vergehen ohne irgendeine Form von AktivitÀt. Nur stetes dasitzten und starren. Minutenlange Stille mit keinerlei Anzeichen auf mögliches Leben in mir. Aber in diesen Momenten herrscht auch kein Leben in mir, alles lÀuft auf Sparflamme und mein Gehirn schneidet sich ab vom Rest.

Seufzer, Fluchen oder Verzweiflung sind das nĂ€chste Stadium. Nachdem mein Gehirn sich dazu entschieden hat wieder zu arbeiten, sitze ich vor leerem Papier. Obwohl das Leben in mich zurĂŒck gekehrt ist, will die Blockade nicht verschwinden. Nun zeigt sich Frust durch FlĂŒche oder festes Reiben gegen die SchlĂ€fe. Doch nichts. Einfach nichts.

Blockaden sind menschlich. Bei Maschinen klemmt eine Achse oder eine Schraube ist nicht ganz fest. Bei Menschen klemmen die Gedanken. Manchmal denkt ich die Ideen sind auf ein KaffeekrĂ€nzchen gegangen und kommen auch nicht so schnell wieder. Und wenn dann doch einmal eine Idee meinen Kopf betritt, wird sie nach fĂŒnf Minuten wieder als unbrauchbar hinaus geworfen. Diese Vorgang wiederholt sich und eine neue totale Blockade nĂ€hert sich.

Machnmal sind Kopf-Blockaden aber auch ein Hilfeschrei von meinem Körper. “Hör auf nachzudenken und begebe dich einmal in die reale Welt. Geh unter Menschen und stĂ€rke neben deiner KreativitĂ€t auch einmal deine sozialen Kontakte. Steh auf und sitz nicht nur da mit einer RĂŒckenkrĂŒmmung von ca. 160 Grad.” Doch oft erkenne ich die Aussage nicht und arbeite nur noch mehr an der Perfektion.

Lass manchmal Blockaden zu, sind eine Pause von zu vielen Gedanken.

© Emma Pohn 2021-10-01

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