Nasses Höschen oder Seelenschmelze

Jelosophie

von Jelosophie

Story
Wien 2024

Basierend auf der Tatsache, dass wir mit Lichtgeschwindigkeit ins virale Zeitalter gefahren sind lasset mich euch von einem besonderen Mann in meinem Leben erzählen.

Wir lernten uns vor etwa neun Monaten via Social Media kennen. Angesichts unserer beider Wohnorte begann es als eine Art vorsichtiges Herantasten. Tja, turbulent wie wir halt sind, ging es schnell zur Sache. Ha ha ha. Nicht so meine Lieben. Wir duellierten uns verbal, wir zogen uns gegenseitig auf, wir stritten viel aber wir lachten noch mehr. Eine Achterbahn der Gefühle. Wir würzten das ganze Chefmenü mit Schlagfertigkeit und fügten dem Ganzen noch einen ordentlichen Spritzer sexuelle Komponente hinzu. Natürlich reizten wir alle Möglichkeiten virtuell aus. Die platonische Freundschaft reifte. Die emotionale Nähe wuchs und gewann an Stabilität. Die Wohnverhältnisse setzen eine ordentliche Portion Verständnis sowie Vertrauen voraus.

Das Besondere an dieser Cyberstory ist der Mensch dahinter. Er ist ein Workaholic, eine gute Seele und ein Kind im Herzen. Diese gute Seele ist immer da, wenn man ihn NICHT braucht. Er tritt einem in den Hintern, um in Bewegung zu bleiben. Er ist prickelnd im Ohr bei Nichteinhaltung der offenen Punkte. Er duldet halt einfach keine Stagnation. Er spürt mich. Das Leben bedeutet Bewegung und wir nehmen jede Welle beziehungsweise jede Schwingung wahr. Hierbei geht es um die Erledigung meiner Sachen. Er der durchstrukturierte Kommunikator, ich die freischwingende Philosophin. Verbal würde ich das ganze als sehr harmonisch beschreiben. Der gemeinsame Nenner ist halt die dynamische Kommunikation in allen Lebensbereichen. Anziehungen wie diese lösen aufgrund der Dominanz seinerseits viele Reize in mir aus. Sein Aussehen ist genauso einladend wie seine Stimmfarbe. Er ist ein richtiger Gentleman und ist stets auf seine Wortwahl bedacht. Trotz der gelebten Dominanz, der fordernden Art und dem Beanspruchen seines Platzes hat er einfach eine reine Seele und berührt mich tagtäglich im richtigen Moment mit den richtigen Worten.

Bis dato habe ich keinen solch interessanten Mann wie ihn kennengelernt. Er hat mich durch seine Art gefesselt und mich in seinen Bann behalten. Wir reden hier von einer langen Zeit ohne persönliches Treffen. Seine Meinung gewann immer mehr an Gewicht in meinen Entscheidungen. Wie ist denn das passiert? Alles ist einfach mit ihm. Die Kommunikation, das Lachen, das Verständnis. Als würde man sich ewig kennen. Da begann ich mich mit dem Thema bewusst zu befassen. Musste ein Mensch, der so weit weg wohnt in meiner zweiten Lebenshälfte via Glasfasern den Weg zu mir finden? Ist das Schicksal oder ist das gar mein Seelenpartner? Wieso dauert es immer Ewigkeiten bis man jemanden kennenlernt, mit dem einfach alles unkompliziert ist? Er ist der erste Gedanke, nach dem Aufwachen sowie der letzte Gedanke vor dem Einschlafen. Zeitweise frage ich mich immer noch wie Gefühle im Chatverlauf entstehen können. Nun bin ich ein Teil dessen und ich fühle mich sehr wohl damit. Voller Hoffnung warte ich auf den Tag unserer ersten persönlichen Begegnung. Ob wir die gesprochenen und die geschriebenen Empfindungen umsetzen werden? Ob die Koordination der Work-Life-Balance harmoniert? Das gilt es jetzt herauszufinden!

© Jelosophie 2024-11-18

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Abenteuerlich, Herausfordernd, Emotional, Hoffnungsvoll
Hashtags