Prinzen sind auch nur Männer

Seit sie von ihrem Prinzen gerettet wurde, hat Dornröschen Schlafprobleme. In einer schlaflosen Nacht sieht sie wieder mal ihren Prinzen davon reiten. Und sie beschließt, ihm zu folgen. In vollem Galopp reitet sie durch die Nacht in den dunklen Wald. Vor einer Lichtung stoppt sie. Ihr Prinz steht vor einem Turm und ruft: “Rapunzel”. Das Gesicht einer Frau taucht in einem Turmfenster auf und sie wirft ihr langes Haar hinab. Dornröschen sieht zutiefst entsetzt ihren Prinzen am Haar hinauf klettern und durch das Fenster steigen. Traurig und wütend reitet sie zurück zum Schloss.

“Von wegen Staatsgeschäfte! Betrügt er mich, der Hurensohn?”

Am nächsten Tag, auf dem Marktplatz, gesellt sich eine junge Frau mit blauem Haar zu ihr. “Ihr seid Dornröschen, nicht wahr? Mein Name ist Arielle. Einst wohnte ich im Meer, doch ein Prinz hat mich verleitet, mich zu den Menschen zu gesellen. Ihr seht betrübt aus.” “Das seht ihr richtig. Doch sagt, was ist mit Eurem Prinzen geschehen?” “Er hat mich verlassen,. “Erzählt mir von ihm! Auch ich habe Kummer mit dem Meinen. Lasst uns dort einkehren.“ Sie begeben sich in die Dorfschänke. Und während Arielle erzählt, dämmert es Dornröschen. “Das ist mein Prinz, den ihr da beschreibt!” ruft sie entsetzt aus. “Entschuldigt!” Neben ihrem Tisch steht ein Mädchen mit schwarzem Haar und weißer Haut. “Ich hörte Euer Klagen. Nun, das alles kommt mir bekannt vor. Wie der Prinz, der mich einst von den Zwergen entführte. Mein Name ist Schneewittchen.”

“Er hat uns alle genarrt, dieser Schuft. Das soll er büßen!” “Du sagst, er war bei Rapunzel? Lass uns zu ihr gehen.” “Ja! Sie soll alles erfahren.” Und so begeben sie sich zu Rapunzel‘s Turm. In ihrer Kemenate erfährt Rapunzel, welchem Liebesschuft sie aufgesessen ist. Und so schmieden sie einen Plan.

In der nächsten Nacht lauern sie ihm auf. Kurz bevor er das Fenster erreicht, schneiden Sie Rapunzels Haar ab. Der Prinz stürzt zu Boden. Gemeinsam schleppen sie ihn in eine geheime Dachkammer, wo noch die bekannte Spindel steht. Sie fesseln den Prinzen mit Rapunzels Haar an einen Stuhl. Rapunzel schnappt sich eine Schere und schneidet dem Prinzen seine goldene Locken ab. Arielle reißt mit einer Zange seine lügende Zunge heraus, wonach Schneewittchen ihm die Fingerkuppen mit glühender Kohle versenkt.

Als der Prinz vor lauter Schmerzen gar nicht mehr aufhören will zu schreien, ritzt Dornröschen den Prinzen mit der vergifteten Spindel in sein Gemächt. Der Prinz fällt in Ohnmacht und das Teil verfärbt sich schwarz.

“Was nun?” “Ich hab eine Idee”, ruft Arielle, “die Meerhexe. Ich biete ihr den Prinzen im Tausch für mein altes Leben.” Gesagt, getan. Sie schleppen ihn zum Strand. Die Meerhexe verwandelt den Prinzen in eine Flunder und gibt Arielle ihre Flosse zurück, worauf diese überglücklich wieder im Meer verschwindet.

Schneewittchen gründet eine Kinderkrippe, Dornröschen beginnt Rosen zu züchten und macht eine Schlaftherapie und Rapunzel eröffnet ein Haarstudio.