Juhu! Endlich hatte ich einen Anfang gefunden. Meine Hauptfigur, ein Historiker namens Elias, arbeitete in einer Burg, die heute ein Museum war. Aber die Idee mit dem alten Geheimnis, das er entdeckte, ließ mich nicht los. Doch erstmal Recherche.
Ich öffnete meinen Browser und suchte nach »Geheimnisse mittelalterlicher Burgen«. Die Suchmaschine spuckte Artikel über versteckte Kammern, Geheimgänge und vergessene Schätze aus. Ein Beitrag über eine Burg fesselte mich besonders. Dort hatte man im 19. Jahrhundert eine verborgene Wand entdeckt, hinter der alte Dokumente lagen. »Perfekt«, freute ich mich, »das könnte Elias finden.« Ich notierte mir die Details und spürte, wie meine Geschichte Form annahm.
Doch schon bald schweifte ich ab. Ein Link führte mich zu einer Seite über mittelalterliche Verschwörungen. Ich las über die Tempelritter und ihre mysteriösen Schätze. Die Vorstellung, dass Elias auf etwas Größeres stoßen könnte – vielleicht eine Verbindung zu einer alten Bruderschaft –, reizte mich. Ich verlor mich eine Weile in Theorien über verschlüsselte Botschaften und geheime Symbole. »Oops, wie bin ich denn hierhergekommen?«, fragte ich mich mit einem besorgten Blick auf die Uhr.
Ich kehrte schnell zur Burg zurück und suchte nach »mittelalterliche Artefakte«. Ein Artikel über ein altes Schwert, das in einer Burgmauer gefunden wurde, sprang mir ins Auge. Das Schwert war mit seltsamen Gravuren versehen, die niemand entziffern konnte. Ich stellte mir vor, wie Elias dieses Schwert in einer verborgenen Kammer entdeckte. Vielleicht war es der Schlüssel zu einem Rätsel, das die Burg seit Jahrhunderten bewahrte?
Plötzlich fiel mein Blick auf Ernest, meinen stacheligen Kaktus. »Was meinst du, Ernest? Ein Schwert oder ein Dokument?«, fragte ich ihn. Natürlich antwortete er nicht, aber seine stille Präsenz half mir, eine Entscheidung zu treffen. Sie fiel auf das Schwert – es bot mehr Spannung. Ich stellte mir vor, wie Elias die Klinge in Händen hielt, die Gravuren im schwachen Licht untersuchte und sich fragte, was sie bedeuteten.
Ich öffnete mein Dokument und schrieb weiter. Elias kniete in der staubigen Kammer, das Schwert schwer in seinen Händen. Die Gravuren schimmerten im Licht seiner Taschenlampe – ein Muster, das er nicht kannte, aber das ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Ich hielt inne. War das zu dramatisch? Ich löschte den letzten Satz und versuchte es erneut. Die Gravuren waren alt, verwittert, aber sie schienen eine Botschaft zu tragen. Das fühlte sich etwas stimmiger an.
Die Stunden vergingen, während ich schrieb. Elias entdeckte, dass die Gravuren auf eine alte Legende hinwiesen – eine verlorene Reliquie, die in der Burg verborgen war. Die Recherche hatte mich zwar etwas abgelenkt, aber sie hatte auch Tiefe in die Geschichte gebracht.
Ich lehnte mich zurück, zufrieden mit dem Fortschritt. »Gut gemacht, Ernest«, sagte ich zu meinem Kaktus. »Du bist der beste Co-Autor, den ich je hatte.« Ernest schwieg zwar weiterhin, doch in meiner Vorstellung blitzten seine Stacheln zustimmend im Licht.
© Kreative-Schreibwelt 2025-05-21