Toffifee-woaßt’eh !

Josef Sonnweber

von Josef Sonnweber

Story

Der Franz und sei‘ Ida sein zwoa‘ g’müetlige Leut‘, sein rundum z’fried’n, hab’n an allem Freud‘, nur mit ihre Zähn‘ hat die Ida a Leid’n und tuet die harten Sachen meid’n. Der Franz ist auch schon in Pension, besorgt die Einkäuf‘, ist Postillon, ist bei der Post ein gern gesehener Gast und ist geduldig, ohne Hast, gut aufgelegt und immer höflich, zuvorkommend und freundlich, was sehr löblich!

Dem jungen Fräulein dort am Schalter, sie ist noch neu als Postverwalter, bringt er meistens drei große, schöne Haselnußkerne, sie freut sich und isst diese gerne und denkt sich, die wären aus seinem Garten, bedient ihn gleich, lässt ihn kaum warten. Nach einiger Zeit tut sie dann fragen:“Mein guter Herr, können Sie mir auch sagen, wo solche große, gute Nüsse zu ernten sind, ich’s gerne wüsste?“-Drauf meint erfreut der guete Herr, dass dies die beste Nahrung wär‘ für das Gehirn, fürs Denkvermögen, er schätze vor allem diesen Segen, den die Natur zu bieten hat, es wär‘ gewiss ein guter Rat. Und dass die Nüsslein ihm die Gattin gibt, weil die über alles ‘Toffifee’ liebt und die blank gelutschten Kerne, er mit allen teile von Herzen gerne!

Beim Gongschlag war es 1 Uhr!

Zu später Stunde kimmt heut‘ hoam, der Alois vom Gasthaus, was soll er lei toan? Vermaledeit sein wieder ama°l die Kollegen und schuld am zu erwartenden Nudelholzsegen. Denen ‘Bazis’ ist es ja einerlei, dass wieder Mitternacht vorbei, gewaltig tuet es ihn verdrießen, dass jedesmal er mueß dös büßen. Tief schnauft er durch und fügt sich drein, warum kann das Hoamkemmen nit friedlicher sein? Er woaß und hat dafür a G’spür‘, dass sei‘ Mali wartet hinter der Tür.- ‚Der Wirt hat wieder ama°l nit weiter’tan, und der Wein war z’kalt‘, -wer glaubt schon?‘- “Wie spät hab’n mier denn,” tuet der Alois fragen?“-„Mein Gong wir dir gleich die erste Stunde schlagen!“-Den satten Schlag hat er überlebt und wie er sei‘ Hand auf’m Binggl legt, moant drauf der Lois zu seiner Frau:“Das Oane woaß i jetzt ganz genau, i bin nur froh, mei‘ liebe Schlägerin, dass i nit schoa‘ um zwölfe hoamkemmen bin!“

© Josef Sonnweber 2021-01-31

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