von Hannah Prehsler
âCiao, Luca, ciao!â
Die Sonne legt sich ĂŒber den Campo, wie die Ruhe ĂŒber die Leute. Zur Linken streiten sich zwei Möwen und eine Taube um einen Krumen Panini.
Drei MĂ€dchen spielen Volleyball, feuern sich an, rennen dem Ball nach.
Der Schatten eines Baums zeichnet Muster auf die Zeitung, die der Alte an seinen Stamm gelehnt liest.
Es riecht salzig, frisch. Leicht faulig, aber nicht unangenehm. Es riecht nach Meer.
Auf den Tischen der Cafés leuchtet es rot und orange. Spritz wird getrunken, Panini dazu gereicht.
Leute diskutieren, lachen, plaudern. Die Weichheit der italienischen Sprache hĂ€ngt sich in die Luft, wird ĂŒber den Platz getragen und belebt die GemĂŒter.
Bunt verlocken Masken und kunstvoll gebundene BĂŒcher aus den Schaufenstern. Sie halten das Netz der Mystik ĂŒber der Stadt.
Die DĂŒfte von Kaffee und frischem Teig tanzen mit einander.
Das Wasser im Kanal wird von der Sonne gekitzelt und glitzert, als hĂ€tten tausend Feen es gekĂŒsst.
Man lehnt sich zurĂŒck und genieĂt.
Es ist dieser eine Ort.
Unvergleichbar.
© Hannah Prehsler 2021-12-12