von BaHe
Vor nicht allzu langer Zeit … ja, ich sah mich dir vorausschlendern.
Die paar Augenblicke, die du hinter mir gingst, erfĂĽllten mich mit dem Wunsch langsamer zu gehen, damit du mich einholst.
Doch ich sah deinen Weg, der noch unendlich weit vor dir lag, in eine andere Richtung ziehen.
Das drängte mich, ungewollt, und nur zurückblickend zu dir, weiterzugehen und zu lächeln.
Zu meiner Linken kam eine Taube dahergeflogen. Sie war weiß und unschuldig, so, wie die Nachricht, die sie mir überbrachte, die ich aber schon längst in mir trug …
… ich wusste ja, dass du mich liebst.
Ich wurde nicht schneller, nicht langsamer.
Bewegte mich nur vorwärts.
Ich wendete meinen Kopf nach vorn, um zu sehen, ob ich auch richtig ging.
Auch war ich überwältigt von der Nachricht deiner Liebe, von der ich ja wusste, dass sie dich gefangen hielt.
Und als ich mich später wieder zu dir wandte, um dir zuzulächeln, warst du nicht mehr da.
Auch dein Weg wurde mir von einem Glasberg verstellt, der undurchsichtig und dunkel in mein betroffenes Gesicht starrte.
Die Taube wurde blau, so wie die Farbe der Atmosphäre und löste sich in jene auf.
Lange stand ich da und wunderte, ob ich verletzt war.
Es taten sich andere Dinge dann, in der Landschaft der Atmosphäre.
Sie zogen mich an, mit ihrer Kraft.
Ja, ich lächelte wieder. Und mein Mut ließ mich mein Gesicht nach vorne wenden, sehend, dass ich mir keine Schuld aufgeladen hatte.
Ohne zu seufzen, bewegte ich mich weiter.
Der undurchsichtige Glasberg wurde kleiner, in den Augenblicken die zu Stunden wurden.
Bald sind es Tage.
Bald sind es Jahre.
Bald ist es ein Leben.
Vorher sah ich mich neugierig um, denn ich spĂĽrte deinen Hauch in meinem RĂĽcken.
Alles, was ich sah, war ein weites Land meiner Liebe.
Der undurchsichtige Glasberg aber, hinter dem du entschwandst, war am Horizont nicht mehr zu sehen.
© BaHe 2020-11-15