Was wäre, wenn…

Nina Martin

von Nina Martin

Story

Manchmal kommt mir ein Gedanke, eine grenzenlose Vorstellung von einer Weite an Möglichkeiten, die ich gerne hätte.

Ich stelle mir vor wie mein Leben verlaufen wäre, wenn es leichter gewesen wäre.

Ich male ein Bild mit vielen bunten Farben.

In welche Richtung hätte es mich getrieben und wo wären meine Sehnsüchte zu Hause?

Vielleicht hätte ich mehrere Kinder gehabt, und ein quirliges Familienleben, in dem ich der Familienmanager bin.Ein kleines Mädchennoch, der ich aber nicht meine Migräne vererbt hätte.

Oder ich hätte ein kleines Restaurant gehabt, wo man kleine Speisen von mir zubereitet, mit einer familiären Atmosphäre verknüpft hätte.

Vielleicht hätte ich gerne auf einem Bauernhof gelebt, mit vielen Tieren und umgeben von Natur und Weite. So wie meine Grossmutter väterlicherseits lebte.

Oder ich würde mit lieben, gefühlvollen Menschen in einer Art WG leben.

Auch als Schauspielerin hätte ich mich vorstellen können, denn wo sonst kann man das ganze Repertoire an Gefühlen ausdrücken, ohne dass sie einen erdrücken. Und Gefühle kann ich.

Im Fernsehen im Team arbeiten und Menschen nach ihren tiefsten Wünschen fragen, hätte mir auch gefallen.

Kranken beizustehen, ihnen Sicherheit und Empathie zu schenken, und ihre Nöte zu begleiten, wäre sinnvoll gewesen. Ich kann mich so gut einfühlen.

Als Psychologin hätte ich das nötige Feingefühl und die richtigen Fragen gehabt.

Gerne hätte ich das Gefühl von Anerkennung, von Respekt, einfach für mein Sein.Und wunderbar wäre es gewesen, hätte man mein Aussehen und meinen Geist attraktiv gefunden.

Konjunktive sind blöd, weil sie immer mit einem „aber” assoziiert sind.

Und doch machen diese Sehnsüchte alles ganz weit.

Mal sehen, ob ich ein paar Träume Realität werden lassen kann.

Und ich bräuchte nicht mehr im Konjunktiv zu schreiben.

© Nina Martin 2021-02-14