What sparks the light in you to illuminate?

Sabrina Grabowski

von Sabrina Grabowski

Story

Der Herbst war nun da und ließ es mich spüren. Es war nass und windig und kalt. Essenspausen draußen machten keinen Spaß mehr. Es war sehr herausfordernd ein geeignetes Plätzchen zu finden und vor allem den richtigen Moment zwischen den nassen Phasen abzupassen. Aber bei Wind und Wetter unterwegs zu sein und sich da durchzukämpfen, ließ mich das Leben so richtig spüren. Und was ich vor allem fühlte: ich war in meinem Element! Und ich liebte es. Ich hatte das Gefühl, herausgefunden zu haben, was mich erfüllt und glücklich macht. Das wollte ich hinaustragen in die Welt.

Schon seit Tagen dachte ich darüber nach, wo es beruflich für mich hingehen könnte. Und dabei kam ein Wunsch in mir hoch, eine Vision. Ich wollte Frauen dazu ermutigen ihr Leben zu leben. Und zwar jetzt! Wie viele Frauen, auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, gibt es, die eigentlich viel mehr wollen vom Leben, aber sich verstecken? Hinter einem Mann, hinter einem sicheren Job, hinter einem Leben voller Pflichten, das ihre volle Aufmerksamkeit erfordert. Frauen, in denen aber so viel mehr schlummert. Ich wollte ihnen zeigen: seid mutig, findet heraus, wer ihr wirklich seid, was euch ausmacht, worin ihr aufgeht. Traut euch euren eigenen Weg zu gehen. Egal wo der euch hinführen mag. Hört auf euer Herz, auf eure weibliche Intuition. Lasst euch inspirieren und habt Vertrauen. Ich spürte es tief in mir: Vielleicht könnte ich irgendwann mit meiner Geschichte Inspiration erschaffen und genau diese Frauen erreichen. Die Idee war gesetzt.

Eine sehr inspirierende Frau für mich habe ich auf dem härtesten Stück der Meseta kennengelernt: Bea aus der Schweiz. An diesem Tag ging es 18 km nur geradeaus und ich habe darauf gewartet, dass es mich emotional voll mitnimmt. Es passierte allerdings – gar nichts. Wahrscheinlich, weil ich an diesem Tag auch das erste Mal Bekanntschaft machte mit der sogenannten Pilgerautobahn. So weit man blicken konnte, sah man sich bewegende Rucksäcke in allen Formen und Größen. Dafür habe ich den Wind mal wieder sehr genossen. Das Leben fühlte sich in dem Moment noch realer an, präsenter. Ganz im Hier und Jetzt. Vielleicht lag es auch daran, dass ich verliebt war. Ich fand irgendwie alles schön und habe oft an meine Idee denken müssen. Ich wollte ein Buch schreiben und war mir dessen so sicher, wie ich es selten in meinem Leben war.

Und dann war da plötzlich Bea und erregte mit ihrem offenen positiven Wesen gleich meine Aufmerksamkeit. Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge und spürten das sofort. Wenige km und Stunden später, saßen wir bei einem Weinchen in unserer Herberge und vertrauten uns Sachen aus unserem Leben an, als würden wir uns schon ewig kennen. Auch Bea hat mit ihrem Exfreund viel durchmachen müssen. Auch sie hat die psychische Achterbahn viel zu lange mitgemacht. Aber sie ist eine Kämpferin, die sowohl privat als auch beruflich aus ihrer Komfortzone rausgeht und mich mit der Liebe zu ihrem Hund Luna mal wieder an meinen Hundewunsch erinnert hatte. Wir waren uns direkt so nah, dass mir im Gespräch mit ihr die Tränen kamen. Danke Universum für die Menschen, denen ich auf diesem Weg begegnen darf.

© Sabrina Grabowski 2023-09-17

Genres
Reise