Walsturz

Emotionen schwanken wie die Gezeiten, sind Stürmen ausgesetzt und doch setzen sie sich in der Seele ab und bilden dort den Nährboden für neue, komplexe, wuchernde Empfindungen. Die Gedichte in diesem Band sind der Walsturz selbst; Verwesung und Leben, Seite an Seite. Wie die Knochen des majestätischen Meeresbewohners am Grunde des Ozeans, sind sie bevölkert von schillernden Organismen, reich an Mikrokosmen, die sich ansiedeln und ausdehnen. Hier gedeihen auf organischem, rohen Material intensive Gefühle und Wünsche. Wer in diese poetische Welt taucht, den umspülen Wellen der Trauer, Liebe, Hoffnung und Veränderung. Hier wird vom Leser ein Tribut gefordert: Verletzlichkeit zu spüren und die Tiefe der Sehnsucht zu erkunden. Wer wachsam lauscht, der wird das Echo dessen hören, was war, was ist und was hätte sein können.