Heute war wieder einer der Tage, an denen unschuldige Menschen ihr Leben verlieren würden. Draußen herrschte ein grässliches Schneegestöber, indem man fast nichts sah, also hatte ich mir einen gemütlichen Tag in meiner kleinen Hütte gemacht. Ich hatte mir gerade mein Mittagessen gemacht und wollte mich hinsetzen, als es an meine Tür klopfte. Ich stand auf, und öffnete die Tür. Eine halb erfrorene Liv stand draußen im Schneegestöber. Ich hatte sie erst gar nicht erkannt, denn eine große Wunde zog sich quer über ihr Gesicht. Ich bat sie herein und brachte ihr auch einen Teller. Ich hatte nichts Besonderes gekocht, nur Rømmegrøt. »Du weißt nicht, was passiert ist!«, sagte Liv mit einem Seufzen, »Margareta, wir müssen mit Alva weg von diesem Dorf. Die Werwölfe haben heute Nacht wieder zu geschlagen. Meine Mutter wurde getötet!« »Geht es dir nach dem Tod deiner Mutter noch gut? Mir tut dies sehr leid. Es ist eine gute Idee, von hier wegzugehen«, antwortete ich ihr. Meine Emotionen konnte ich kaum in Worte fassen. Ich spürte ihren Schmerz. Seine Eltern innerhalb kürzester Zeit zu verlieren war grauenvoll.

»Ich hatte den Werwolf entdeckt und wollte mich ihm in den Weg stellen, doch er ging auf mich los. Ich konnte ihm nur knapp entkommen, weil sich meine Mutter zwischen uns warf«, erklärte mir Liv.

»Es war sehr mutig von dir, dich ihm in den Weg zu stellen. Weißt du wer der Werwolf war?«, fragte ich meine Freundin.

»Mein Vater. Es war zu erahnen, dass er ein Werwolf war. Ich wusste, dass meine Eltern kein gutes Verhältnis zueinander hatten, doch das er sie töten würde, hätte ich nicht gedacht. Er war ein Psychopath.«, antwortete sie mit einer gequält wirkenden Miene.

»Ich hätte dies auch nicht ihm erwartet. Wann hast du vor død landsbyzu verlassen?«, erkundigte ich mich.

»Morgen Abend. Ich will so schnell wie möglich weg von hier.«

Still aßen wir unsere Hauptspeise auf. Rømmegrøt sah aus wie Püree, schmeckte jedoch süßlich. Teure Gewürze wie Zimt und etwas Zucker rundeten den Geschmack des Gerichts ab. Mit kurzen Sätzen besprachen wir, wann genau und wie wir aufbrechen würden. Auch wenn Liv oft versuchte, ihren Schmerz zu verstecken, schaffte sie dies nichts ganz. Man hört einen traurigen Bruch in ihrer Stimme. Nach einem angespannten Gespräch verabschiedete sich meine Freundin und trat aus meinem Haus in die eisige Kälte.

Mit einem Seufzer schloss ich die Tür. Wir werden morgen Nacht aufbrechen. Ich fange jetzt schon an, genug Vorräte und meine Siebensachen einzupacken. Es wird mir trotz der grausamen Tradition schwerfallen død landsby zu verlassen. Auch wenn ich froh sein konnte, die Möglichkeit zu haben, zu fliehen, würde ich meine kleine Hütte, die Menschen und viele andere schöne Dinge vermissen. Es fühlte sich jetzt schon so an, als würde ich alles zurücklassen, all die netten Menschen und mein bisheriges Leben.