10. Kapitel: Feuermond // Morpheus

Wir blicken uns gegenseitig irritiert an.

„Diggah, was haben wir eigentlich grad für ein Text geschrieben?“, fragt mich Basti, der genau das ausspricht, was ich in diesem Moment denke, und plötzlich müssen wir beide schallend und übertreiben laut lachen. Das Lachen ist echt oder zumindest echter als alle anderen Lacher von uns. Wir nehmen ein anderes Instrumental, schreiben dazu noch etwas und die angestaute Kreativität ist verbraucht.       

„Welche Folge willst du hören?“, fragt mich Basti, der wie immer einen guten Gastgeber abgibt. Natürlich im Rahmen seiner Möglichkeiten. (Außer Eistee und Wasser gibt es bei ihm nichts zu trinken, doch diese Auswahl genügt meiner Meinung nach auch).

„Äh… Lass mich kurz überlegen… Äh… Feuermond, vielleicht?“

„Safe… Aber die ist ja so lang.“

„Ja schon, aber macht ja nichts, oder?“

„Naja ich verpenn bestimmt die Hälfte der Folge. Das wär bei der Handlung echt schade. Ist halt meine Lieblingsfolge.“

„Weiß ich doch Bruder. Kannst du auf Opis so gut schlafen?“

„Safe, du nicht?“

„Nicht so richtig“, antworte ich zögernd. „Ich liege meist noch lange im Halbschlaf herum und wache, wenn ich dann mal eingeschlafen bin, noch zigmal auf, weil ich ganz eigenartig träume. Also keine Albträume jetzt, sondern halt… Ganz eigenartige Opiatträume…“

„Ja, ich glaub, ich weiß, was du meinst. Nur hab ich das nicht mehr so oft. Je öfter man konsumiert, desto mehr normalisiert sich das.“

„Hm…“, überlege ich. „AH!“

„Was los?“

„Wie wär’s mit der dreckige Deal? Man weiß zwar gleich am Anfang den Täter, aber es geht um Drogen, was für eine Jugend- oder Kinderbuchserie ganz amüsant ist, so wie bei Tim und Struppi die Opiumhändler in dem Band Zigarren des Pharaos…“

„Safe. Machen wir so. Weißt du welche Nummer die Folge hat?“, fragt mich Basti, der schon Spotify auf seinem Handy geöffnet hat.

„Zweiundsiebzig. Ich habe gerade nachgeschaut.“