von allesachtsam
Seit 1911 steht dieser 8. MĂ€rz symbolisch fĂŒr den Kampf um die Gleichstellung. Vorangegangen ist viel und nichts. Wir mĂŒssen noch immer kĂ€mpfen. KĂ€mpfen ist anstrengend, im Kampf gibt es immer einen Gegner, im Kampf gibt es HĂŒrden, Hass, ein Schlachtfeld. Wer ist der Gegner? Das Patricharchat? Das System? Wer ist das System? Wir sind alle Teil des Systems. Wieso mĂŒssen wir kĂ€mpfen? Wer hat die Macht, ĂŒber 50 % der österreichischen Bevölkerung zu richten? Wieso wird man als Emanze geschimpft, wenn man sich fĂŒr die Abschaffung des âGender-Pay-Gapâ einsetzt, wenn man sich fragt, weshalb man eine Stelle nicht bekommt, weil man schwanger werden KĂNNTE? Wieso braucht es eine Quote?
Schuld sind die althergebrachten Rollenbilder. Frau mit Kind am Herd. Mann arbeitet und sorgt fĂŒr den Unterhalt. Diese Rollen haben ausgedient. Frauen betĂ€tigen sich im Berufsleben, wie MĂ€nner im Familienleben. Alles flieĂt ineinander. Das eine gibt es nicht ohne das andere. In jedem Mann wohnt sozusagen eine Frau, wie in jeder Frau ein Mann.Tragen wir das mal auf eine andere Ebene:
Unsere linke HemisphĂ€re ist dem rationalen Verstand zugeordnet, logisch, analytisch, plant, und gilt als mĂ€nnlich. Die rechte GehirnhĂ€lfte ist dem Weiblichen zugeordnet. Sie ist emotional, ganzheitlich, kreativ, humorvoll und lĂ€sst Intuition entstehen. Wir brauchen beide Seiten gleichermaĂen um durch unser Leben zu navigieren.
Diese PolaritĂ€t finden wir ĂŒberall in der Natur. Licht und Dunkel, Leben und Tod. Die Sonne als mĂ€nnliches Prinzip reprĂ€sentiert unsere rechte KörperhĂ€lfte, ist wĂ€rmend und aktivierend. Der Mond als weibliches Prinzip kĂŒhlt und beruhigt, ist der linken KörperhĂ€lfte zugeordnet.
Auch die energetischen Strömungen Yin & Yang bilden diese Prinzipien ab. Das weibliche Yin empfĂ€ngt, erschafft Dinge, bildet Gemeinschaft, sorgt fĂŒr Entspannung, frönt dem Genuss und heilt. Das mĂ€nnliche Yang lĂ€sst uns handeln, entscheiden, kontrollieren, strukturieren, verleiht Kraft und schĂŒtzt. WĂŒrden wir nur kontrollieren und nicht entspannen, wo kĂ€men wir da hin? WĂŒrden wir nichts erschaffen, könnten wir nichts strukturieren. Das eine bedingt das andere und somit ist es auch kein einseitiger Kampf, versteht das endlich!
Frauen schenken Leben, sie gebĂ€ren. Frauen werden im Schnitt Ă€lter als MĂ€nner. Das sind Fakten der Natur. MĂ€nner verdienen mehr als Frauen, die Ăffnungszeiten der KinderbetreuungsstĂ€tten sind nicht passend, MĂ€nner arbeiten eher Vollzeit und Frauen Teilzeit. Das sind keine natĂŒrlichen Probleme, das sind von der Menschheit selbst geschaffene. Wieso ist es dann so schwer diese abzuschaffen, wenn man sie selber kreiert hat? Aus Angst: Angst vor Machtverlust, Angst vor gesellschaftlicher Schlechterstellung der derzeit besser Gestellten. Angst vor fehlender kultureller WertschĂ€tzung und so weiter und so fort.
Wieso befreien wir uns also nicht von der Angst, gestehen uns Fehler ein und schaffen ein neues System?!
© allesachtsam 2021-03-09