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„Er ist an euch vorbei.“

Ludowo runzelte seine Stirn, während Schilling am anderen Ende des Hörers nickte. „Er ist direkt an Poznań vorbeigeschossen.“

Es waren keine drei Stunden vergangen seit dem letzten Update, dass er auf Grünberg zusteuerte und jetzt das.

Wo wollte dieser Mann hin?

„Wollen wir nicht einen Zugriff wagen?“ – „Nein. Wir lassen ihn fahren“, kam es direkt zurück und Jan war überrascht von der Entschlossenheit in der Stimme Apollinaris‘. „Gut, und … wieso?“, wollte er nun doch wissen. „Wir haben eine Ahnung, wo er hin will und wir können nicht riskieren, dass er vorher einen nervösen Zusammenbruch erleidet.“ – „Wo will er hin?“, presste Ludowo und rutschte auf seinem Sessel hin und her.

Stille in der Leitung. Lange, sich ziehende Stille.

„Wir vermuten, er steuert auf Grunwald zu.“ – „Grunwald? Aber wieso sollte er …?“ – „Wir haben berechtigten Grund, dies zu vermuten.“ Auf einmal leuchtete sein Bildschirm auf, als er eine E-Mail in seinem Postfach vorfand. Sie war von Apollinaris.

Eine stichpunktartige Liste mit all den wichtigsten Orten für ihn – wo er geboren wurde, der Ort, an dem er dem Militär beigetreten war, einige Orte, an denen er stationiert worden war und dann eben Grunwald. Daneben notiert war lediglich, dass das der Ort war, an dem Romuald zur letzten Ruhe gelegt worden war.

„Erst ein Brief, jetzt das, denkst du, wir müssen uns Sorgen machen?“ – „Mhm. Es ist unser Job, sich Sorgen zu machen, Jan.“ Ludowo zündete sich eine Zigarette an, während er für einen Moment in den kalten, leeren Himmel starrte. Die Welt schien für einen Atemzug stillzustehen, bis ihm wieder klar wurde, dass gerade ein Muttermörder mit etlichen km/h über die polnische Autobahn preschte.

Und er würde weitermachen, solange sie ihn nicht aufhalten würden. Ein Blick auf Google Maps, die Asche fiel auf seine frisch polierten Schuhe.

„Ich fahre zu ihm.“