12_Epilog: Wie kam es zu Madame Pipi?

MadamePipi

von MadamePipi

Story

Im Sommer 2018 habe ich sie erschaffen, meine Madame Pipi.

Und wie es meistens ist, kommen die guten und schönen Dinge ganz unverhofft. Sie tauchen dann auf, wenn man am wenigsten damit rechnet. Wenn man vielleicht auch gar nicht mehr weiter weiß. Sie geben einem Halt und Hoffnung in Zeiten, wenn das scheinbar stabile Fundament des Lebens beginnt zu bröckeln. Wenn es unter den FĂŒĂŸen wegrutscht und man nicht mehr auf der Welle der Leichtigkeit surft, sondern kurz vor dem Absaufen ist.

Und das war bei mir der Fall.

Mein berufliches Kartenhaus brach in sich zusammen. Von einem Tag auf den anderen. Es war kein zartes Abtragen der vermeintlich schadhaften Fassade, sondern ein Bulldozer legte es von hier auf jetzt mit voller Wucht in Schutt und Asche.

Dieser Sommer und auch die Monate danach hatten es in sich und hier entstand die Idee zu „Madame Pipis Seifenoper“. Zuerst machte es sich ‚Die Unvollendete‘ lange mit ein paar wenigen Kapiteln im Entwurfsmodus gemĂŒtlich. Doch nun ist die Zeit gekommen, um das Werk umzuschreiben und zu veröffentlichen.

Die Protagonistin ist – natĂŒrlich – Madame Pipi.

Sie hat mich gerettet.

Doch wer ist diese Frau?

An einem heißen Sommertag im August saß ich gerade im Auto, auf dem Weg aus der Provence zurĂŒck nach Hause. Kilometerlanger Stau vor uns. Trotz meiner Frankophilie hatte mir dieser berufliche Vorfall den Urlaub etwas verdorben. Croissants, Éclairs hin oder her. Alles war etwas getrĂŒbt. Jedenfalls hatte mich eine Bekannte dazu ermuntert, meine Erlebnisse auf Papier zu bringen. „C’est vraiment extraordinaire! Das musst du aufschreiben, was dir hier passiert ist. Das ist so skurril und schauderlich zugleich. Das gehört festgehalten.“

Mit diesen Worten schwanger im Kopf und im Stau hockend musste ich nebenbei auch unglaublich dringend aufs stille Örtchen. Wieder einmal. Ich bin tatsĂ€chlich die Toilettenkönigin par excellence und kenne wohl mittlerweile sĂ€mtliche Klos der diversen AutobahnraststĂ€tten. NatĂŒrlich war dort weit und breit nichts dergleichen in Sichtweite, aber diese Begebenheiten reichten aus, um Madame Pipi zu erschaffen.

Durch die Madame bin ich zum Schreiben gekommen und das hat mich durch diese Krise getragen. Ich habe meiner Schreibstimme Gehör verschafft und sie sprechen lassen.

Es war unglaublich heilsam, die GefĂŒhle einfach fließen zu lassen, in diesem Fall im Rahmen meiner höchst persönlichen Seifenoper.

Ma chĂšre, merci pour tout! <3

© MadamePipi 2020-09-17

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