17: Von ganzen Herzen

Sabine Knauf

von Sabine Knauf

Story

Mit Argusaugen verfolgte ich jede noch so kleine Bewegung der Hebamme, ich schwor mir diese Frau nicht eine Sekunde lang mit meiner Tochter alleine zu lassen. Immerhin wollte ich nicht das Laura, dass Selbe durchmachen muss wie ihre Mama und ich. Selbstverständlich bemerkte ich an ihren Verhalten das es ihr nicht gefiel wie ich sie beobachtete, aber wie gesagt ich fand es unwichtig was die gute Frau über mich denkt. So etwas hatte mich noch nie interessiert. Als die Hebamme meinem Kind ein kleines rosa Armband an ihrem Handgelenk befestigte, sagte ich mit ernstem Ton zu ihr. „Machen sie ihr noch ein zweites dran, oder besser noch ein drittes. Nur für den Fall. Immerhin können diese Dinger sehr leicht abgehen.“ Selbst Malea musste aufgrund meiner Forderung lachen. Sie ist es gewesen die der Hebamme den Grund für mein ungewöhnliches Benehmen erklärte. „Bitte nehmen Sie es meinen Mann nicht übel. Elrik möchte nur sichergehen das Laura nicht vertauscht wird. Immerhin wissen er und ich selbst am besten wie schnell so etwas passieren kann.“ Nun wurde Maleas Hebamme hellhörige, selbstverständlich wollte sie wissen wie Malea ihre Aussage meint, da meine Frau noch immer müde gewesen ist. Beantwortete ich ihre Frage. Nachdem ich ihr erklärt hatte, weshalb ich mein Kind wie ein Drache bewache, hatte sie zwar Verständnis für mein Verhalten. Und trotzdem konnte sie sich eine kleine Spitze nicht verkneifen. „Ich kann sie verstehen Herr Hoffmann und trotzdem ist es wichtig, dass sie mir vertrauen. Immerhin habe ich nicht vor ihre Tochter gegen ein anderes Kind zu tauschen.“ Mir ist zwar selbst klar, dass sie ihre Worte nicht böse meint und trotzdem erwischte sie mich damit auf den falschen Fuß. Schließlich hatte meine leibliche Mutter dem Krankenhauspersonal vor achtzehn Jahren ebenfalls vertraut und was war das Ende vom Lied. Sie bekam ein fremdes Kind mit nach Hause. Deshalb schwor ich mir das ich nicht den gleichen Fehler wie meine Eltern machen werde. Nachdem die Hebamme mir endlich erlaubte meine Tochter in den Arm zu nehmen atmete ich erleichtert aus. In dem Augenblick. Als ich Laura fest in meinen Armen hielt, fiel die gesamte Anspannung von mir ab. Denn nun hatte ich die Verantwortung für meine Kleine und ich vertraute Niemanden so sehr wie meiner Frau oder mir selbst. Ich schwor mir alles zu tun, um Laura zu beschützen. Überglücklich ging ich zu Malea, an den Blick meiner Frau las ich auf der Stelle ab wie ungeduldig sie ist. Was ich selbstverständlich verstehen kann. Sie wollte schließlich ebenfalls unsere kleine Tochter endlich in den Armen halten. Nur zu gerne erfüllte ich ihr diesen Wunsch. Behutsam legte ich unser Baby in den Arm seiner Mama. Obwohl Malea und ich erst achtzehn Jahre alt sind, gab es für mich nichts Schöneres als ihr Mann und der Vater von solch einem tollen kleinen Mädchen zu sein. Sachte bekam zuerst Malea einen Kuss von mir auf ihre Lippen und Laura küsste ich behutsam auf ihre winzige Stirn. Durch meine sanfte Geste wollte ich meiner Frau und Tochter zeigen wie wichtig sie mir sind. Außerdem bin ich davon überzeugt das Malea weis das ich alles für sie und unser Kind tun werde, schließlich liebe ich sie Beide von ganzem Herzen und daran wird sich so lange ich lebe niemals etwas ändern. Davon bin ich überzeugt.

© Sabine Knauf 2025-01-28

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Romane & Erzählungen
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