von CharlyM
Lago Maggiore, Gardasee, Comer See, die Überschrift und das ist der 2, Ausflug mit der Busreisegesellschaft, der ich seit Montag 6 Uhr angehöre. Aber erst morgen, noch ist Dienstag, eine Angie kennengelernt und es ist gegen 23 Uhr, als wir den Tanzsaal betreten. Schätze an die 30 Gäste waren noch da und es wird getanzt. Aus der Musikbox erklingt gerade Roy Orbison, mit in Dreams. Ein ganz langsamer Buggy zum Lernen, gerade richtig für mich und Angie? Zuerst zögert sie, möchte mich zurückhalten, als ich einen freien Platz finde zum Tanzen. Da ich aber schon im Buggy-Schritt war, sie auch nicht ausließ, machte sie mit. Ein Erlebnis sage ich euch, sie wacht auf, Leben kommt in sie und sie ist ein lebender Kreisel! Meine drehen mit den Fingern, folgt sie gekonnt und sie schafft auf Anhieb 5 Drehungen um mich rundherum. Nie werde ich ihr Lachen vergessen, das ich bei ihr schon vermisst habe. Die nächste Nummer ist ein Foxtrott, ich passe, führte sie zur Bar und sie bestellte sich, nachdem sie mich noch einmal in Zeichensprache gefragt hatte, ob ich bezahle, einen Piña Colada., ich ein Bacardi Cola. Gerda, meine Tischnachbarin und Krankenschwester, sah ich nirgends. 3 Rockenrollnummern ertönten noch aus der Musikbox, wir beide aber keine Lust mehr aufs Tanzen. Wir zogen mit unseren Gläsern nach hinten in einen ruhigeren Teil des Saales. Jetzt musste ich von mir und über mich erzählen, vor allem interessierte sie als ersteres, was ich beruflich mache, das so grauslich ist? Gab ihr einen kleinen Einblick in mein Schädlingsbekämpfer Dasein. Ja, es waren Schädlinge, sagt ja schon der Name, Kranheitsüberträger und im Wohn und Gastrobereich am falschen Ort. Es ist jede Arbeit, was ich auch beginne, verbunden mit töten. Ob Ameisen in der Speisekammer, noch schlimmer Mäuse, im Keller die Ratten, in der Küche die Küchenschabe und auf der Loggia das Wespennest. Und ja, Katzenflöhe sind da nicht zu vergessen, oder auch die Textil- oder Mehlmotte, alles muss unverzüglich weg. Und ja, es ist ein Job, einer muss ihn machen und er ist sehr gut bezahlt. Was aber noch für mich dabei wichtig ist und Angie konnte das zuerst überhaupt nicht verstehen. Ich kann mein Helfersyndrom dabei voll ausleben. Es ist so ein tolles, gutes Gefühl, wenn sich die Hausfrau freut, endlich die Motten losgeworden zu sein. Der Teppichhändler 2 Wochen später zu mir ins Geschäft, um sich zu bedanken. Er war ja gegenüber meinem biologischen abbaubaren Produkt sehr misstrauisch; aber? Seit zwei Wochen keine lebende Motte mehr gesichtet und schenkt mir einen Teppich, handgewebt. Und wieder verblüfft mich Angie, sie kennt das Wort Entomologie. Insektenkunde und dann konnte ich noch etwas lernen! Apidologie für Bienen, Lepidopterologie sind die Schmetterlingsfänger und Myrmekologie jene die sich mit den Ameisen befassen. Woher weißt du bitte solche Sachen? Dazö i da vielleicht murgn. Aber schau her! Und in lupenreinem Hochdeutsch: Ich möchte aber, dass du das, was du liest, sofort wieder vergisst, versprichst du mir das? Ehrenwort? Das ist eine andere Angelika gewesen. Sie greift in ihre Bauchtasche, holt einen Ausweis in einer Plastikfolie heraus. Ein Foto von einer lachenden blonden Frau, schwarzer schmaler Brillenfassung und einem weißen Arbeitsmantel. Nicht wiederzuerkennen, ein wesentliches schlankeres Gesicht zu heute? Ich lese: Pharmazeutisches Wissenschaftliches Institut / Dr. Angelika Romer-Ruchs- Wissenschaftliche Leiterin der synthetischen Inhaltsstoffe- Entwicklung
© CharlyM 2025-06-20