von Danara Schröder
Leon streicht Isa durch ihre lockigen Haare und er kann sich nichts Schöneres vorstellen, als das hier zu fühlen. „Wann soll ich ihr sagen, dass ich hierherziehe? Es ist schon in 2 Wochen, doch ich bringe es nicht übers Herz.“ Eigentlich sollte Leons Umzug eine positive Nachricht sein, doch sie fühlt sich nicht so an. Isa und er haben sich das erste Mal in seiner Stadt kennengelernt und sie waren Nachbarn. Wenn er wegzieht, fühlt es sich an als würde er sie alleine lassen.
Mit einem Blick zu der schlafenden Schönheit neben ihm steht er auf und entscheidet sich dazu, ein bisschen spazieren zu gehen, um seine Gedanken zu sortieren. Aus seinem Rucksack holt er sich seine Kopfhörer und öffnet Spotify. Er startet seine Playlist und „Do I wanna Know?“ Ertönt sofort in seinen Ohren. Genau das fragt er sich in diesem Moment.
Will Isa überhaupt wissen, dass er zu ihr zieht? Was ist, wenn sie sich darüber gar nicht freut, sondern eher enttäuscht ist? War er nicht derjenige, der ihr beigebracht hat, ihre Fernbeziehung zu ehren? Er ehrt ihre Fernbeziehung ebenfalls, doch als seine Eltern mit dem Gedanken gespielt haben, wegzuziehen, hat er sie mühevoll davon überzeugen müssen, zu Isa in die Stadt zu ziehen.
Dass seine Eltern da dann beide einen Job bekommen haben, war reiner Zufall. Oder vielleicht Schicksal?
„Baby we both know that the nights were mainly Made for sayin Things that you can’t say tomorrow day.“- dieser Satz hatte Leon dazu überredet, dass er Isa davon erzählen musste.
Doch er wurde noch von anderen Gedanken geplagt, die er nicht aus dem Kopf bekam. Er fragte sich, ob seine Fähigkeit, durch die Realitäten zu springen, durch den Umzug verschwinden würde. Isa hatte ihn in seinen Träumen ebenfalls seit langer Zeit nicht besucht. Vielleicht ist seine Fähigkeit zu reisen ebenfalls daran gebunden, wo und mit wem er zusammen ist?
Er konnte, selbst wenn es so sein sollte, nichts daran ändern. Denn die Chance, in dieser Realität bei Isa zu sein, mit ihr zur Schule zu gehen und sie jeden Tag zu sehen war viel wichtiger als das, was In den anderen Realitäten passiert.
Als Leon durch die Tür in Isas Zimmer tritt, wurde sie schlagartig wach und schaut ihn mit großen Augen an. Er legt den Kopf besorgt zur Seite und fragt sie, was los sei, und sie erzählte schockiert, dass sie Angst hatte, dass das alles nur ein Traum war.
„Was soll nur ein Traum gewesen sein?“ Antwortete Leon besorgt. Isa seufzt erleichtert und sagt ihm, dass sie nur dachte, dass er gar nicht hier ist, sondern bei sich zu Hause. Das brachte Leon zum Lachen und gab ihm den Mut, seine Sorgen anzusprechen.
„Isa, ich muss dir etwas Wichtiges erzählen, wenn es okay für dich ist.“ Leon schaut auf seine Hände runter und er hatte Angst vor der Reaktion, die ihn gleich erwartet.
© Danara Schröder 2025-05-08