2020 – Kein Sommer wie früher…

Klaus P. Achleitner

von Klaus P. Achleitner

Story

Du warst nicht immer freundlich zu mir, nicht einfach zu verstehen, mal heissblütig, mal kalt und abweisend, und das oft von heute auf morgen. Die Launen einer Diva mußte ich ertragen, dafür sollte ich Dich hassen. Tue ich aber nicht. Um ehrlich zu sein, Du hast mir auch sehr schöne Momente geschenkt. Die Zeit am See mit Dir war sehr schön. Letztlich haben wir doch zusammengefunden, Du und ich, lieber Sommer 2020!

„Is da fad im Hirn?“ fragte mein Kumpel Stef, als ich ihm von Story.one und meinen Aktivitäten hier erzählte. Noch dazu hab ich ihn schon in der einen oder anderen Story verewigt („Up in the air“, „Der junge Mann und das Meer“), was ihn dann doch beeindruckt hat.

Fad im Hirn? Die Frage gab mir zu denken. Natürlich hat er das nicht böse gemeint, sondern Stef teilte mir in seiner unnachahmlich diplomatisch-höflich-herzlichen Art mit, dass ich offenbar zu viel Zeit hätte.

Schreiben ist ein zeitaufwändiges Hobby. Als ich Anfang Dezember 2019 meine erste Story online stellte, ging ich von 1-2 Storys im Monat aus. Höchstens. Und auch nur im Winter, wenn’s früh dunkelt. Es waren dann doch ein paar mehr. Im Frühjahr hätte ich eigentlich wenig Zeit gehabt (man beachte „hätte/eigentlich“). Soll ich mich bei einem Virus bedanken, weil es mir Zeit, Thema und so manche Inspiration schenkte?

Covid-19 haben wir so bitter nötig wie einen Kropf. Niemand will es, keiner braucht es, außer vielleicht der eine oder andere mediengeile Epidemiologe oder die Pharma-Industrie. Aber es ist da und man muss das Beste daraus machen. In meinem Fall waren das wieder ein paar Geschichten während des Shutdowns. Anschreiben gegen die Krise anstatt über das Unabänderliche zu lamentieren. Der Sommer, der mit keinem anderen vergleichbar ist, brachte weitere Storys. Nun liegt er in den letzten Zügen, der Sommer (leider nicht das Virus) und macht dem Herbst Platz. Das Schreiben geht weiter.

Fad ist mir nie. Langeweile kommt in meinem Leben nicht vor, Neugier ist mein zweiter Vorname. Hin und wieder schaffe ich es, zwischen Job, Privatleben, gesellschaftlichen Verpflichtungen und Hobbys nichts zu tun. In den Himmel starren, Sterne zählen oder in Gedanken Wolken verschieben. Sinnieren, nachdenken. Vergangenes Revue passieren lassen. Eine alternative Gegenwart entwerfen. Die Zukunft gestalten, Luftschlösser bauen. Nichts von alldem hat etwas mit Fadesse zu tun.

Eine neue Challenge auf Story.one! In 10 Wochen zumindest ein Dutzend Storys schreiben und dann „verBUCHen“. Über DIESEN Sommer? Why not! Ich benetze also weiterhin leere Seiten mit meinen Gedanken und Erinnerungen und lese dazwischen die eine oder andere Story. Durchwegs guter Stoff. Suchtgefahr!

Ich zähle durch, was ich seit dem 15. Juli veröffentlicht habe. 15, 16, 17. Ich setze nicht nur EIN Zeichen, sondern deren 42.500 (also fast). Aber ein Buch? Eine Story.one-Autorin meinte: „Ja klar machst das, spricht ja nix dagegen!“ Recht hat sie, es spricht nichts dagegen, aber 2.500 Gründe dafür!

© Klaus P. Achleitner 2020-09-25

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