21. Etappe Mondoñedo – Abadin

Fiona wusste, dass sie auf diesem Abschnitt des Weges nur wenige Orte mit Einkaufsmöglichkeiten finden würde. Deshalb war sie froh, dass sie sich in Vilanova de Lourenzá mit Essen und Wasser eingedeckt hat. Nach der anstrengenden Strecke war die Pause eine echte Erholung. Fiona setzte sich, ass ihr Brot und Käse und spürte, wie ihre Kraft zurückkam. Diese Etappe war weniger belebt als andere Abschnitte des Jakobswegs. Die Ruhe um sie herum tat gut, und nach dieser Pause fühlte sie sich bereit für die nächsten Kilometer.

Kurz vor Abadín wurde der Pfad wieder breiter, doch die Müdigkeit nagte an ihr. Die Sonne begann zu sinken, ihr Wasser war fast leer. Die letzten Kilometer schienen endlos, der Rhythmus ihrer Schritte war das einzige Geräusch, das sie noch wahrnahm. Schließlich tauchte die kleine Ortschaft Abadín auf, mit ihrer romanischen Kirche als Wahrzeichen. Sie hatte eine Etappe gemeistert, die sowohl körperliche als auch geistig Herausforderung war. Als sie endlich die Albergue betrat, hielt sie einen Augenblick inne und lässt sie die vergangenen Stunden Revue passieren. Der Weg war streng, fordernd, fast unerbittlich – und doch fühlt sie Stolz und Dankbarkeit. Es ist nicht nur der Weg, es ist das, was er mit mir macht,“ dachte sie. Der steile Anstieg nach Mondoñedo hat ihr gezeigt, dass sie mehr Kraft hat, als sie manchmal glaubt. Die Einsamkeit der Wälder ließ sie ihre eigenen Gedanken hören – nicht nur die lauten Zweifel, sondern auch die leise, unerschütterliche Entschlossenheit in ihr. Sie hatte Momente des Frusts, als der Weg scheinbar endlos war, doch jedes Mal, wenn sie innehielt und den weiten Horizont betrachtete, spürte sie, dass sie ist genau dort, wo sie sein muss. Der Camino fordert es heraus, aber er gibt auch zurück – in kleinen, unerwarteten Lektionen über Ausdauer, Mut und die Schönheit der einfachen Dinge. Müde, aber erfüllt, zieht sie die Decke über sich als sie erschöpft im Bett lag. Morgen beginnt ein neuer Tag, eine neue Etappe, eine neue Herausforderung.