3. Schwere Entscheidungen

In den Pausen machte ich viel mit Luna, musste allerdings die ganze Zeit an den Zettel denken.

Am Samstag machte ich einen Spaziergang durch den Brunkensteinwald, um ein wenig nachzudenken. Ich ging noch nicht lange, da raschelte es im Busch neben mir. Als ich nachschaute, war dort nichts. Aber es lag etwas Glänzendes auf dem Boden. Ich hob es auf, es war ein Amulett. Ich las, was auf dem Amulett stand: „Waldwächterin“. Auf einmal sprang ein Waschbär aus dem Gebüsch hervor. Vor Schreck stolperte ich nach hinten und ließ das Amulett fallen. Doch der Waschbär hob es einfach wieder auf und gab es mir zurück. „Danke“, sagte ich und versuchte, ihn zu streicheln. Es geschah noch ein Wunder: Er ließ es zu. „Wow“, raunte ich. Doch dann sprang der Waschbär zurück und bedeutete mir mit einem Kopfnicken ihm zu folgen. Schließlich kamen wir an einem riesigen Baum an. In die Rinde war etwas geritzt. Aufgeregt las ich: „Du wurdest hiermit ausgewählt, Waldwächterin zu werden. Das bedeutet, dass du dich liebevoll um alle Tiere des Waldes kümmern musst. Egal bei welchem Wetter, egal, wie du dich gerade fühlst. Nimmst du diese Gabe an?“ Ich starrte fassungslos auf den Baum. Der Waschbär saß neben mir und sah mich mit einem Blick an, den auch der treueste Hund so nicht hinbekommen hätte. Ich schloss die Augen und sagte aus vollem Herzen: „Ja“. Da leuchtete das Amulett auf und erfüllte mich sogleich mit Freude.

Den restlichen Tag verbrachte ich damit, Äste wegzuräumen, den Wald zu erkunden und eine Karte anzufertigen. Ich fand sogar ein Streifenhörnchen, das von einem Baum gefallen war. Es war gesund, aber seine Pfote blutete ein bisschen. Ich näherte mich vorsichtig und verband die Pfote. Dann ließ ich es wieder frei. Zum Abschied pfiff es mir ein Dankeschön entgegen.

Nach diesem langen und anstrengenden Tag fiel mir der Zettel von den Giga-Girls wieder ein. Ich holte ihn aus meiner Schreibtischschublade und atmete einmal tief durch. Dann kreuzte ich das Untere an. Danach fiel ich in mein Bett und schlief sofort ein, denn es war ein sehr anstrengender Tag.