von GONI
Es waren die Stimmen, mit denen ich aufgewachsen bin. Lieder, die ich mit ca. 18 Jahren hörte. Drei Sängerinnen, die den 1. und 2. Weltkrieg er- und überlebt hatten. Die vierte wurde erst 1925 geboren.
Ihre Namen werde ich erst am Schluss nennen. Aber ihre Lieder gingen um die Welt. Wenn ihr wollt, könnt ihr raten, von wem die Lieder gesungen wurden – aber Hände weg von Google!
Das älteste Lied ist sicher „ Lili Marleen“ , „Die Antwort weiß ganz allein der Wind“, „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“, „ Sag mir, wo die Blumen sind“. 2 dieser berühmten Lieder sind noch im 2. Weltkrieg entstanden, die anderen 2 Anfang der 1960er Jahre. Nun sind diese Texte leider wieder hochaktuell geworden. Denn der Krieg ist zurück in Europa. Nein, die Lieder helfen nicht, „Ein bisschen Frieden“ von Nicole und das neueste Lied von 2022 „Nie wieder Krieg“ kommt zu spät, ebenso wie viele andere solche Lieder, die gesungen und geschrieben wurden, verhallen unwirksam im Universum. Was ist falsch gelaufen? Alles oder nichts? Es gibt Weltinteressen, und von jeder Ecke der Welt sieht eben jedes Ereignis anders aus. Die Globalisierung hat ihr Leben aus-gehaucht mit einem im Suezkanal auf Grund gelaufenen Frachter. Einer hat den Machtkrieg angefangen, alle anderen antworten mit einem Wirtschaftskrieg. Wie in der Sandkiste, einer wirft mit Sand und dann werfen alle…. irgendetwas. Die Mütter kommen und fragen, wer angefangen hat. Dann zeigen die Hände auf den anderen, reihum! Ist doch eh klar, oder?
Sag mir wo die Mädchen sind. Wo sind sie geblieben? Was ist geschehen?
Sag mir wo die Männer sind. Wo sind sie geblieben? Wann wird man je versteh’n?
Sag mir wo die Gräber sind. Wo sind sie geblieben? Was ist gescheh’n?
Sag mir wo die Gräber sind. Blumen blüh’n im Sommerwind. Wann wird man je versteh’n?
Dieser Liedauszug wurde von vielen gesungen und interpretiert, aber verstanden hat ihn anscheinend niemand. Deshalb kommt schon wieder so viel Leid in diese Welt.
Wie viele Kinder gehen abends zur Ruh. Und schlafen vor Hunger nicht ein? Wie viele Träume erflehen bei Nacht. Wann wird es für uns anders sein? Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind. Wie große Berge von Geld gibt man aus. Für Bomben, Raketen und Tod? Wie große Worte macht heut mancher Mann. Und lindert damit keine Not. Wie großes Unheil muss erst noch geschehen. Damit sich die Menschheit besinnt? Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind.
Ich bin fassungslos, wie aktuell diese alten Lieder sind. Nein, die Welt hat nichts dazugelernt. Wir haben Kernkraft, die Atombombe, aber es gibt kein Pardon. Die Kleinen baden aus, was die Großen angezettelt haben, auch in Europa.
Marlene Dietrich (1901 – 1992) Lale Anderson (1905 – 1972) Zarah Leander (1907 – 1981) Hildegard Knef (1925 – 2002).
© GONI 2022-03-07