von Anka
Ich bin hingefallen und bin aufgestanden.
Ich bin gestolpert und habe geschafft, mich in einem künstlichen Gleichgewicht zu halten.
Dann habe ich angefangen zu merken, dass ich eigentlich nicht so „deppert“ bin, um mich ständig mit dem linken Bein in dem rechten Bein selbst zu schlagen und deswegen hinzufallen. Ich habe angefangen zu merken, dass aus verschiedene Richtungen andere kamen und Hindernisse auf dem Weg stellten. Subtile Hindernisse, die dich aus dem Herzen hin bis zu der Seele austrocknen. Die dich auf allen Ebenen ruinieren und zerstören.
Man sagt, du ziehst in deinem Leben genau die Menschen und die Charaktere an, wovon du am stärksten dich fürchtest. Du hast Angst, dass du bei deinem neuen Arbeitsplatz, einen inkorrekten oder cholerischen Chef findest. Und du bekommst ihn auch.
Oder du hast Angst, tief in deinem Unbewussten, dass du den neuen Aufgaben nicht gewachsen bist und, dass du deine Arbeit nicht schaffst oder nicht so schaffst, wie die andere von dir verlangen. Es ist die Angst, dass du quasi hoch auf die Leiter gestiegen bist und je höher du bist, desto schmerzenden wird der Sturz, weil die Distanz logischerweise größer ist. Wenn du es nicht schaffst, deine Ängste unter Kontrolle zu halten, so werden dich deine Ängste her- und beherrschen und so wird dein Leben nur mit diesen Dingen geschmückt, die du nicht haben willst.
Woher kommen unsere Ängste? Woher kommen die Gedanken in unserem Gehirn? So, von Himmel direkt in uns herunter geplatzt sind sie doch nicht, oder?!
Dieses Jahr sind die meisten meinen Ängsten „in Erfüllung“ gegangen. Daher kenne ich mich aus damit. Mit einem gezwungenen „ich muss“ funktioniert gar nichts. Wenn es nicht 100% von Innen kommt, sauber, klar, ohne Angst und ohne Zweifel, dann funktioniert es nicht tatsächlich.
Achte auf deine Begeisterungsmomente. Achte was danach geschieht. Ohne Witz!
Ich radelte Anfang Mai in einer größeren Mädelgruppe auf die St. Pölten Radmarathon-Strecke und wir schwitzten gerade auf einem längeren Aufstieg zwischen Bauernhöfe, Traktors, Kühe und durch die entsprechenden landwirtschaftlichen Düfte. Wunderbar, ich war begeistert. Mit Touristen-Augen sah ich alles als wunderbar um mich herum. Ich atmete tief ein und genoss den Duft und sagte dem Mädel neben mir: „Ist das nicht fantastisch? Ich würde so gerne für eine Weile in so einer Landschaft leben, echt!“ und mein ganzes Ich füllte sich mit Glücks- und Wunschhormone. Das Faszinierende kommt erst. In etwa vier und halb Monate lebte ich tatsächlich in dieses „Wow!“ und hier bin ich! Bauernhöfe, Kühe, Öde, dieselben Düfte. Ich wohne ziemlich isoliert in einem uralten Haus wo nicht mal der Handyempfang funktioniert, ich muss draußen im Feld gehen, wenn ich telefonieren will. Mich kann keiner erreichen und das gehört zu meinem „Wow!“ eigentlich nicht, damit habe ich gar nicht gerechnet, dass es möglich wäre, hier, in Österreich.
© Anka 2025-05-16