8 Die Schildkröte

Mirichan

von Mirichan

Story

Es ist nun 3 Tage her, seit ich Jun kennengelernt habe und ich war überzeugt, dass wir gute Freunde werden könnten. Nur war ich so schlau und habe nicht nach seiner Nummer gefragt. Nachdem Mutter und Danbi uns überfallen hatte, hatte ich auch keine Möglichkeit dafür. Ich war frustriert als ich am nächsten Tag zur Arbeit kam, doch es legte sich zum Glück über die Tage. Das war auch wichtig, da ich eigentlich volle Konzentration brauchte. Jin und ich waren gerade auf Streife und ich dachte die ganze Zeit über an Jun. Ich bemerkte nicht einmal wie wir einen Einsatz rein bekamen, doch Jin war schon auf dem Weg. Bevor ich die Situation einschätzen konnte, war er schon in das Haus gestürmt, in welchem wir den Einsatz hatten und trat eine Tür ein. Vor uns stand ein Ghul, der gerade eine Leiche in die Küche schleppen wollte und guckte uns schockiert an. Ich sah wie ein kleines Mädchen aus einer Zimmertür lugte und noch bevor ich handeln konnte, schoss Jin ihn in den Kopf. Das kleine Mädchen verschwand im Zimmer und ich hatte die Hoffnung Jin hatte sie nicht gesehen, denn sonst wäre sie die nächste. „Ein Biest weniger,“ freute sich der 40-jährige Fettsack, doch ich kochte vor Wut. Nicht weil Jin seiner Arbeit nachgegangen war, nein, weil ich nicht schnell genug war ihn zu retten. Den Mann, der jetzt vor mir lag und leblose offene Augen hatte. Ich hasste mich genau in diesem Moment so sehr, wie ich es noch nie getan hatte. Ich war enttäuscht, verbittert und sauer, aber ich durfte jetzt nicht in Selbstmitleid verfallen, denn ich hatte hier noch eine Mission. Schnell lief ich an Jin vorbei und rief: „Ich checke die Zimmer nach andern Ghulen.“ Er nickte mir zu und lächelte mich hämisch an. „Sauer, dass du ihn nicht zur Strecke gebracht hast?“, fragte er mich und anstatt ihm den Kopf abzureißen und sein Blut zu trinken, rollte ich gespielt mit den Augen und betrat das Zimmer der Kleinen. Doch ich sah sie nicht. Komisch, habe ich sie mir nur eingebildet? Doch plötzlich hörte ich ein Wimmern aus dem Schrank. Ich wollte hingehen und nachschauen, aber in diesem Moment kam Jin in das Zimmer gerannt. „Ist hier noch einer von den Monstern?“ Er fing an alles abzusuchen, bis er zum Schrank wollte. Schnell lief ich dem Mann vor die Füße und checkte alles am Schrank aus, ohne ihn einen Blick gewähren zu lassen. „Er ist sauber, der Mann war der Einzige hier, ruf die Spurenbeseitigung und den Leichenwagen, wir sind hier fertig,“ sprach ich ihn an, doch er zog nur arrogant die Augenbraue nach oben. „Mach du das, ich habe ja die Drecksarbeit erledigt, da wirst du wohl auch deinen Teil zu diesem Einsatz zu beitragen können.“ Ich kochte vor Wut. Weil er einmal von tausend Malen einen Ghul ermordet, der es wahrscheinlich nicht einmal verdient hatte, denn die Leiche, die er mitschleppte, sah nach Selbstmord aus, denkt er, er wäre es. Jin verließ das Zimmer und ich fing an zu telefonieren. Die Beseitigung würde in 15 Minuten aufschlagen und der Leichenwagen in 12. Aber jetzt hieß es noch einmal zum Schrank laufen. Denn er war nicht so sauber wie ich es erwähnt hatte. In ihm saß ein kleines Mädchen, die eine Schildkröte im Arm hatte.

© Mirichan 2024-01-15

Genres
Romane & Erzählungen