9 Hyong: Chung Mu

SP

von SP

Story
Korea

Chung-Mu – Der letzte Schild Koreas

Die Hyong „Chung-Mu“ ist benannt nach Admiral Yi Sun-sin (1545–1598), einem der berühmtesten militärischen Führer in der Geschichte Koreas. Der posthum verliehene Ehrenname „Chung-Mu“ bedeutet „Loyale Kriegstugend“ – eine passende Bezeichnung für einen Mann, dessen strategisches Genie und unerschütterliche Loyalität sein Land vor dem Untergang bewahrten.

Yi Sun-sin wurde in eine Zeit großer Unruhe geboren. Während der späten Joseon-Dynastie war Korea durch interne Korruption geschwächt und zugleich der aufstrebenden Militärmacht Japans ausgesetzt. Als Japan unter Toyotomi Hideyoshi 1592 Korea angriff (Imjin-Krieg), war das koreanische Heer schlecht vorbereitet. Doch Yi, der zu dieser Zeit kaum militärische Anerkennung genoss, übernahm das Kommando der Flotte im Süden und wurde zum Hoffnungsträger der Nation.

Er entwickelte neuartige Taktiken und perfektionierte den Einsatz der gepanzerten „Geobukseon“ – der sogenannten Schildkrötenschiffe. Diese gepanzerten Kriegsschiffe mit Kanonenreihen waren ihrer Zeit weit voraus und machten Yi Sun-sins Flotte beweglich, schlagkräftig und nahezu unangreifbar.

In der berühmten Schlacht von Hansando (1592) errang er einen überwältigenden Sieg gegen die japanische Marine – mit einer zahlenmäßig unterlegenen Flotte. Insgesamt kämpfte Yi Sun-sin in über 20 Seeschlachten und verlor kein einziges Schiff – eine bis heute nahezu beispiellose Leistung in der Kriegsgeschichte.

Trotz seiner militärischen Erfolge fiel Yi immer wieder politischer Intrige zum Opfer. Er wurde zeitweise abgesetzt, verhaftet und gefoltert – dennoch blieb er loyal. 1598, in der Schlacht von Noryang, fiel Yi Sun-sin durch eine Kugel, während er die Rückzugsbewegung japanischer Truppen bekämpfte. Seine letzten Worte lauteten: „Haltet meinen Tod geheim, damit die Moral der Truppen nicht sinkt.“

Admiral Yi wird in Korea bis heute wie ein Nationalheld verehrt. Zahlreiche Denkmäler, darunter eine 17 Meter hohe Statue in Seoul, erinnern an ihn. Die UNESCO erkannte seine Verdienste durch die Aufnahme seiner persönlichen Aufzeichnungen („Nanjung Ilgi“) ins Weltdokumentenerbe an..


Quellen:

Hawley, Samuel. The Imjin War: Japan’s Sixteenth-Century Invasion of Korea and Attempt to Conquer China. Royal Asiatic Society, 2005.

UNESCO Memory of the World Register: Nanjung Ilgi

National Museum of Korea, Seoul

Doosan Encyclopedia, Korea


© SP 2025-06-08

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Informativ
Hashtags