von Ana_Hutmacher
[Klaviergeklimper] >>Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von >Gottes Heldinnen<! Meine heutige Gästin ist als >Lydia< bekannt, was ihrer Herkunft aus Thyateira in Lydien geschuldet ist. Herzlich willkommen! Schön, dass du dir heute Zeit genommen hast!<< >>Hallo! Sehr gern!<<
>>Weil es mein erklärtes Ziel ist, in diesem Podcast die von mir eingeladenen Frauen selbst zu Wort kommen zu lassen, würde ich dich bitten, dich einmal kurz selbst vorzustellen.<< >>Das klingt gut, dann versuche ich das doch mal! Wie du ja schon gesagt hast, kennen mich die meisten als >Lydia<. Ich bin von Beruf Purpurhändlerin und stamme ursprünglich aus Kleinasien. Von dort zog es mich jedoch nach Philippi, meiner Wahlheimat, in der ich schließlich mit dem Christentum in Kontakt kam, dem ich mich bald darauf anschloss.<<
>>Über deine Bekehrung zum Christentum möchte ich gleich noch genauer mit dir sprechen. Zunächst aber: Wie darf ich mir deinen Beruf und dein Leben in deiner Wahlheimat denn vorstellen?<< >>Als Purpurhändlerin habe ich weder mit dem riskanten Fang der Schnecken noch mit dem wegen des Gestanks unangenehmen Färben der Stoffe direkt zu tun. Ich kümmere mich lediglich um den Einkauf, den Transport und die Lagerung des Farbstoffs. Purpur zu tragen war und ist ein Statussymbol und deshalb sehr teuer. Von meinem Handwerk konnte ich deshalb gut leben. Es ermöglichte mir zudem, in Philippi meine eigene Hausherrin zu sein und meinen eigenen Haushalt zu führen. Philippi selbst stellst du dir am besten als Tochterstadt Roms vor. Die Bevölkerung war bunt gemischt und die vielen dort lebenden römischen Siedler*innen waren einerseits von Vorteil für mich, weil sie bei mir einkauften, aber andererseits hatten viele von ihnen leider Vorbehalte gegenüber dem Judentum.<<
>>Ach ja, wenn viele unterschiedliche Menschen an einem Ort zusammenkommen, führt das ja leider häufig zu Spannungen. Was bedeuteten die antijüdischen Vorurteile denn für dich selbst? Und wie kam es schließlich dazu, dass du Christin wurdest?<< >>Die Vorurteile betrafen mich insofern, als dass ich mich dem Judentum schon immer irgendwie verbunden fühlte. Doch meine Begegnung mit dem Apostel Paulus und seinem Begleiter Silas brachte mich Jesus näher. Ich nahm die beiden in mein Haus auf und konnte mich dem Zauber ihres Glaubens unmöglich entziehen. Er war so kraftvoll, dass ich beschloss, mich taufen zu lassen. Gemeinsam mit meinem Haus. Noch heute erinnert eine Taufkapelle und eine kleine Taufstelle an dieses für mich lebensverändernde Ereignis. Von diesem Zeitpunkt an war mein Haus das Zentrum der christlichen Gemeinde in Philippi. Ich wurde quasi zur Gemeindeleiterin und mein Beruf ermöglichte es mir, die Mission des Paulus finanziell zu unterstützen. Das war meine Art, mich für unsere Gespräche zu bedanken.<<
>>Wow, das ist ganz schön beeindruckend! Vielen lieben Dank für deine Offenheit!<< >>Danke für deine Einladung!<< [Klaviergeklimper]
© Ana_Hutmacher 2022-08-31