von Paul Gumhalter
Heite in der Fruah bin i aufgwocht, und die Sun hot ihre Stroin auf mein Poister ausbrat wia an Blumenstrauß aus Liacht. Oba i hob glei gmerkt, dass do wos net in Urdnung is, wäu die Tuchent woa voller Bluat und a mei Pyjama woa gaunz bluadig.
Auf des hinauf hob i beschlossn, I geh mi besuchn und schau amoi, wia i heit beinaund bin, und a Täu von mir is aufgstaundn (der aundere is liegenbliebn) und durch die gschlossene Tia ins Wohnzimmer gaungan, wo i aufm Sofa a oide Toschn gfunden hob, die wos i no nie gsegn ghobt hob, so a Orzttoschn wia aus die oiden Füm.
Na, des passt eh, hob i ma docht, wäu waun i mi besuchn geh und mia gehts net guat, kaun i mi glei verorztn. I moch die Toschn auf, und wos find i do drin? Mei aussegschnittenes Herz, a bluadiger Klumpn Fleisch, oba pumpert hots no gaunz lebendig! Do muass in der Nocht a Doktor dogwesen sei und mir des Herz aussegschnittn hom!
I kriag die Panik, nimm die Toschn, drah mi um und wü davorennan und stoipa dabei über a Woikn, die wos do plötzlich aufm Teppich glegn is und i foi und foi und foi ocht Kilometer, oba net obe, sondern auffe, und i moch dabei an Salto nochn aundern und wunder mi no, warum i net obefoi, oba zum Glick laund i wach auf aner komplett weißen Ebene, weiß wia a Blattl Papier, die wos voller lauter klane schwoazn Lecher is, und do muass i drüber, wäu si am Horizont a Gebirgskettn auftürmt, wos mi hiziagt, wäu om und auf der aundern Seitn irgendwos wichtigs auf mi woat, irgendwos Entscheidendes fia mei Lebn passiern wird. Oba gleichzeitig waas i, dass a poa von die Lecher wirkliche schwoaze Lecher und meglicherweis so Tunnel in andere Universen san, und durt wü i jo net hi, i wü mi jo besuchn geh und schaun, wia i heut beinaund bin.
Immer no mit der Oazttoschn mit mein Herz drin kumm i daun über des Föd mit die schwoazn Lecher drüber, und es dauert net laung, und i bin auf des weiße Gebirge auffeklettert. Om am Gipfel steht a chinesische Pagode mit an riesigen sitzenden goidenen Buddha davur, und sei Glaunz stroiht bis zum Horizont, und ois is mit an himmlischen Klaung erfüht, so ois ob a Chor mit zehntausend Engeln singen tät, und auf amoi hob i goidene Fliagln, und i schweb jetzt gaunz hoch oben über endlose Wüsten, und unten siech i a Oasn und i fliag obe und laund butterwach im Saund, und auf amoi siech i von Fern an oidn Mau auf mi zuakumman, mit nix au ois an weißn Gwaund, mit weiße Hoa und an weißn Boat und an Waunderstob in der Haund.
Du muasst schnö zruck, sogt er, und obwoi si nua seine Lippen bewegn, versteh i trotzdem jedes Wuat. Du brauchst dei Herz, a goidenes Herz, sunst stirbst, beäu di, es is no net zspät. Und er zeigt ma die Richtung, und i fliag los.
In letzter Sekundn biag i in mein Stroßn ei, kumm zu mein Haus, renn auffe, eine ins Schlofzimmer, wo i immer no lieg, reiss die Oazttoschn auf, nimm des Herz, des wos jetzt gaunz aus Goid is, ausse und setz mas wieder ei. Auf des hinauf moch i die Augen auf und schau mi um. Na sog amoi, sog i zu mir, guat bist heit beinaund!
© Paul Gumhalter 2023-04-13