von Sarah Schwarz
Du weißt nicht, was du mir damit antust.
Mit den kleinsten Bewegungen.
Mit den kürzesten Sätzen.
Sätzen. Ein Wort reicht aus.
Um mir klarzumachen, dass du mich nicht willst.
Du willst mich nicht in deiner Umgebung haben.
Du willst mich nicht in deinem Freundeskreis haben.
Und du glaubst, ich merke es nicht.
Für wie blöd hältst du mich?
Ich schaue vielleicht nicht so aus,
aber ich habe ein Gehirn.
Ich habe logisches Denken.
Ich habe Augen im Kopf.
Aber du anscheinend nicht.
Denn du glaubst,
ich merke deine Abwehr nicht.
Und auf der einen Seite ist es mir egal.
Von mir aus kannst du machen, was du willst.
Egal ob ich involviert bin oder nicht.
Aber auf der anderen Seite,
wieder herum, ist es mir nicht egal.
Da möchte ich das du mich involvierst.
An mich denkst.
Und ich mache mit vor,
dass du mich kennst.
Aber du tust es nicht.
Und mit jedem Satz,
mir jeder noch so kleinen Bewegung,
machst mir klar, dass du mich nicht willst.
Und du weißt nicht was du mir damit antust.
Du weißt nicht wie nahe ich mich am Abgrund befinde.
Aber weißt nicht,
dass die Felsen unter meinen Füßen zu Steinen werden.
Das die Steine zu lockerem Kies werden.
Das der Kies immer weniger wird.
Ich bin schon so nahe dran,
und trotzdem sehe ich keinen Boden.
Ich glaube, es gibt keinen Boden.
Aber das Sicherheitsseil um mich reißt immer mehr.
Ich kriege Panik, ich will nicht runter fallen
Wen ich runter falle,
dann komme ich nie wieder herauf.
Aber du wirst dir keine Schuld zukommen lassen.
Denn du weißt nicht, was du mir antust.
Und der Abgrund kommt immer näher.
© Sarah Schwarz 2023-07-05