Abschied von einer Freundin

Liebste Freundin, die Du keine mehr bist.

Wie sehr ich Deinen Duft vermisse, Dich fest im Arm zu halten, mit Dir zu Lachen und zu Weinen. Mit meiner Hand über Dein Haar zu streicheln und Deine Tränen zu trocknen. Ich habe bemerkt, dass wir uns verlieren und Deine Hand aus meiner glitt. Noch immer ertappe ich mich dabei, wie ich Deine Nummer wählen will, um etwas zu erzählen, doch wir, wir sind verschollen. Nichts ist mehr rosa, alles ist grau. Wir fielen zusammen, gemeinsam, verziehen und fanden uns wieder und doch wurde es still zwischen uns und ich verstand, Du willst gehen. Bei dem Gedanken Dich endgültig loszulassen, wird mir flau. Du hast mich verletzt und verlassen, entschieden, mich allein zu lassen.

Ich trauere um unsere Freundschaft, um unser Verrücktsein, unsere Gespräche und unsere Abenteuer. Um unsere Autofahrten, bei denen wir hysterisch lachten und albern waren. Um Spaziergänge voller Liebe und Umarmungen, die mir Energie gaben. Auch wenn ich schweige, ist da so viel, was ich dir sagen möchte. Wie schön Du bist, Deine Augen, Deine Lippen, Deine kleinen Falten, die Dich so verletzlich machen. Dein auffallendes Auftreten, rosa ist Dein Traum. Rosa ist auch Dein Lippenstift. Der schüchterne Blick, wenn andere mit im Raum sind, Dein lustiges Mundwerk, wenn wir allein waren.

Du denkst, ich habe Dich vergessen und weißt nicht, wie sehr ich an Dich denke. Wie wir uns aneinander lehnten, uns nicht los ließen und über die Wangen streiften, Mut zusprachen.

Wir sind keine Freunde mehr, doch vielleicht erinnerst Du Dich, irgendwann, was ich für Dich war.

Nun sitze ich hier, die Hände im Schoß, den Kopf gesenkt, wartend, dass Du wiederkehrst. Ich streichele nun mir selbst über die Wangen:“Sei nicht traurig, kleine Ida. Es gibt noch Menschen, die Dich lieben, die die gemeinsame Zeit und den Blödsinn mit Dir genießen. Die Dein Lachen brauchen und sich mit Dir die Haare raufen. Die Hand in Hand mit Dir im Kreise tanzen“.