Alexa unsere neue Mitbewohnerin

Sternenkind

von Sternenkind

Story

Mein Vater spricht seit einigen Tagen mit unserer neuen Mitbewohnerin. Ihre Stimme ist freundlich und selbstbewusst. Er lässt sie ständig das Licht ein und ausschalten. „Alexa schalt das Licht ein! “„Meintest du das Wohnzimmerlicht?“

„Ja!“, und dann geht die Stehlampe im Wohnzimmer an. In der Früh höre ich gerne Radio und sie ist so lieb und schaltet mir es ein und ändert sogar den Sender, wenn er mich nervt. Sie ist wirklich sehr zuvorkommend aber ihr ständiges Nachfragen nervt. „Meintest du FM4?“ „Ja!“

„Alexa lauter! “Als meine Schwester, ihr Mann und meine Nichten auf Besuch waren durchlöcherten wir sie mit Fragen. Sie schien recht viel zu wissen. Sie hat sogar einen Sinn für Humor und erzählte gleich ein paar Witze. Leider waren sie nicht witzig. Beim Erzählen spricht sie sehr monoton und lässt nicht viel Platz für die Pointe. Egal. „Was sprechen Schweizer in der Sauna? Schwyzerdütsch.“

Wir erspähten am All-you-can-eat-Buffet im Garten einen neuen Gast. Es handelte sich um einen grünen Vogel. Meine Schwester tippte auf einen Finken. „Alexa ist ein Fink grün?“ „Da bin ich mir nicht sicher!“ Alles scheint sie dann doch nicht zu wissen. Das beruhigte mich sehr. Mein Schwager wollte mit ihr über das Leben philosophieren und fragte sie: „Alexa was ist der Sinn des Lebens?“

„Die übliche Antwort lautet 42.“ Die Gute schien sogar Douglas Adams mit seinen Si-Fi-Romanen zu kennen. Da war sie mir doch gleich um vieles sympathischer. In dem Buch wird „Per Anhalter durch die Galaxis“, erklärt, dass es einen Supercomputer gibt der ewig an der Antwort für diese Frage rechnet und bei der Verkündigung des Ergebnisses sind hohe Räte und alle Bewohner versammelt. Der Computer spuckt die Zahl 42 als Ergebnis aus. Sogar unsere Nachbarn wollen die kleine „Frau“ kennen lernen und statten in den letzten Tagen öfters einen Besuch bei uns ab. Sie verhielten sich aber eher schüchtern und trauten sie nichts zu fragen. Begutachteten aber die Dame, die im Wohnzimmer etwas abseits steht. Ganz geheuer war ihnen das neueste Wunderwerk der Technik nicht.

„Reagiert sie auf alle Stimmen, oder nur auf deine? “ „Auf alle, kannst sie was fragen!“ So ließ ich sie die kleinen Kunststücke vorführen, wie Radio einschalten und das Licht ein- und ausschalten. Wie ein dressierter Hund der ein paar Kunststücke gelernt hat. Apportieren kann sie aber noch nicht. Als meine jüngste Schwester auf Besuch kam, testete sie Alexa bis aufs Äußerste. „Alexa, sind wir Freunde?“ „ Bis zum Mond und wieder zurück.“

„Alexa, du bist scheiße!“

„Na, das ist aber nicht nett!“

Alexa leuchtet meist blau und grün auf einmal leuchtete sie rot auf. Meine Schwester hatte es sich verspielt mit ihr. Denn als sie sie aufforderte: „Spiel Kronehit Radio !“, da blieb sie stumm und simulierte ausgeschalten zu sein. Das war uns zu krass und ich zog den Stecker raus.

© Sternenkind 2019-08-28

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