von Mary Modl
Nicht schon wieder eine Gschicht mit oder ĂŒber eine Katze! Doch ⊠es muss sein, denn unsere samtpfötige Lebensbereicherung hat einen ganz besonderen Stellenwert fĂŒr uns: Sie ist ein Lebenselixier fĂŒr meinen Bruder Siegi ⊠denn sie versteht ihn trotz seiner sprachlichen Barrieren ganz genau, woran viele Zweibeiner scheitern, indem sie ihm Zeit und Raum gibt und ihm zuhört. Diese âGesprĂ€cheâ der beiden haben Kultcharakter und verdienen das PrĂ€dikat âtherapeutisch Ă€uĂerst wertvollâ. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens, diese Katze aus dem Tierheim âDie gute Tatâ zu uns geholt zu haben. Daher âŠ
âOde ans Katzerlâ
Wer nĂ€hert sich auf leisen Pfoten âŠ
tut ganz gern Dinge, die verboten âŠ
weck morgens dich noch vor der Sonne âŠ
liegt auf dir drauf in höchster WonneâŠ
Wer hat die Macht, dich zu versklaven âŠ
bedienen lassen von den braven âŠ
zu Dosenöffnern Degradierten âŠ
und PflichterfĂŒllern Formatieren âŠ
Wer hĂ€lt gern ausgiebig Siesta âŠ
beobachtet sodann in bester âŠ
Poleposition das Geschehen âŠ
Kontrolle zĂ€hlt, nichts darf entgehen âŠ
Wer fordert ein BespaĂungszeit âŠ
ist nicht zu Kompromiss bereitâŠ
verschlĂ€ft 2/3 gut vom Tag âŠ
und macht laut kund, wennâs was nicht mag âŠ
Wer putz sich oftmals stundenlang âŠ
und frönt im Sand dem Harnesdrang âŠ
lĂ€sst sich gern von Gourmet ernĂ€hren âŠ
und wĂŒrd sich gar da noch beschweren âŠ
Wer zelebriert mit stolzer Pose âŠ
geputztes Fell auch trotz Arthrose âŠ
und thront in voller Eleganz âŠ
auf Frauchens SchoĂ in ganzem Glanz âŠ
Wer hat eine Schachtelphobie âŠ
verweigert WĂ€schekörbe nie âŠ
legt sich gern quer ĂŒbern PC âŠ
hĂ€lt Mitbewohner gern am SchmĂ€hâŠ
Wer blickt voll Divenhaftigkeit âŠ
schaut fragend âTu ich dir schon leid?â âŠ
wĂ€lzt sich mitunter gern im Dreck âŠ
und scheut zurĂŒck auch nicht vor SpeckâŠ
Wer schmeichelt da herum im Haus âŠ
bringt zur Belohnung dir a Maus âŠ
und möcht dann Lobeshymnen hören âŠ
die JĂ€gers Seelâ gebĂŒhrnd betören âŠ
Wer legt sich schmusend zu dir hin âŠ
beschert dir Muse, heilt den Sinn âŠ
und gibt dir dadurch zu verstehen âŠ
die Welt durch rosa Brillen zu sehen âŠ
und wer legt sich ⊠wenn keiner hier âŠ
des Abends so gern hin zu dir âŠ
betört durch Schnurren deinen Sinn âŠ
ist fĂŒr dich einfach ein Gewinn âŠ
Wer ist wohl dieser sĂŒĂe Fratz âŠ
mein Schnuppilein, die sĂŒĂe Katz!
(Wie viele Samtpfötchen-Kollegen auch đ)
© Mary Modl 2021-07-07