Alles nur Show!?

Anna Kerbl

von Anna Kerbl

Story
USA

„Eine Bergbaustadt in der die lebende Bevölkerung deutlich in der Unterzahl ist! Oh mein Gott, lies dir das durch! Am helllichten Tag wurde die Erscheinung eines Malers in voller Gestalt gesehen, jedoch nur für einen kurzen Augenblick die Gestalt ist sofort wieder verschwunden! Geräusche, wie schreie aus Zimmer dreiunddreißig, knallende Türen, knarrende Schritte, klopfen und stöhnen, sind immer wieder zu hören. Hier wurde tatsächlich eine Sendung über Geister-jagt gedreht! Bitte sag jetzt nicht wir haben Zimmer dreiunddreißig?“

„Wir haben Zimmer neun!“, antwortete Tom ruhig und gelassen und betrachtete dabei seine völlig verängstigte Freundin, die neben ihm im Auto kauerte und auf ihr Smartphone starrte. „Ja hier wurde eine Sendung gedreht, eine Show! Übertrieben und überzogen, amerikanisches Marketing eben. Hier spukt es genauso wenig wie an jedem anderen Ort dieser Erde. Das ist nur eine völlig abgefahrene, schräge Art ein derart heruntergekommenes Hotel zu vermarkten!“ Doch Mia war völlig außer sich vor Angst: „Es soll ein aggressiver vor allem männerfeindlicher Geist sein, der hier sein Unwesen treibt.“ Tom musste lachen. „Männerfeindlich dann hast du doch nichts zu befürchten. Wir fahren jetzt zurück ins Hotel machen uns es so gemütlich wie möglich. Es ist nur eine Nacht und morgen, morgen gehts weiter nach Las Vegas, Baby! Las Vegas! Und glaub nicht alles, was im Internet steht!“

„Die Internetrecherchen sind vielleicht Blödsinn ok! Doch auch dieser Bill aus der Bar behauptet, dass es in unserem Hotel spukt. Du hattest übrigens auch Angst als wir dort ankamen. Die düstere Stimmung, der alte Cowboy, die unheimliche Grace und die Türen, die sich von selbst öffneten und schlossen.“ „Alles nur Show! Überlege mal, das Restaurant wurde uns empfohlen wahrscheinlich gehört es zum Hotel und Bill ist ein Mitarbeiter. Es ist mir auch egal, ich bin müde und möchte ins Bett, ob es dort spukt oder nicht!“ „Für dich ist das alles gar nicht bedenklich? Und diese Geschichte über die unglückliche Operndiva, die sich ihr eigenes Publikum malte, da ihr Erlog ausblieb. Der Umstand, dass sie diesen Ort nicht verlassen konnte, weil er sie magisch anzog. In New York hatte sie Erfolg, ich an ihrer Stelle wäre gegangen. Warum ist sie geblieben, war sie zu besessen von ihrer Idee ein Opernhaus in der Wüste zu betreiben? Komisch?! Wahrscheinlich ist sie über ihren Tod hinaus geblieben und spukt jetzt im Hotel herum! Immerhin ist sie vorm Hotel begraben!“ „Das ist doch lächerlich. Erstens ist das dort meiner Meinung nach kein Grab, sondern nur ein Gedenkstein, zweites hatte sie Erfolg, zwar nur kurz doch sie wurde als Star beschrieben. Drittens hier spukt es nicht!“ „Pass auf!“, schrie Mia hysterisch.

„Eine Katze, wo kommt die den plötzlich her?“ Einer Vollbremsung sei Dank ist ihr nichts passiert! Etwas schreckhaft hielt die getigerte Katze kurz inne, ehe sie in der Dunkelheit verschwand. „War das nicht unsere Glückskatze vom Restaurant?“, meinte Mia zittrig. Tom war sichtlich genervt von seiner panischen Freundin. „Ach komm schon, wir sind mehr als zehn Meilen vom Restaurant entfernt, es wird mehrere getigerte Katzen hier geben du siehst wirklich schon Gespenster.“ Zwei Minuten später bogen sie in die Hotelzufahrt ein. Am Eingang wurden sie schon erwartet. Der alte Cowboy begrüßte sie stumm und die Hoteltür öffnete von selbst. Alles nur Show!?

© Anna Kerbl 2023-07-02

Genres
Spannung & Horror
Stimmung
Abenteuerlich, Angespannt
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