#bindungsangst #sabotage #verzerrung
„Ich habe ihnen auf die Finger geklopft und sie belehrt, sich nicht gegen mein Glück zu stellen! Den falschen Bauchgefühlen!”
Ich weiß noch, als wir darüber gesprochen haben. Du hast gesagt: „Man kann für eine Beziehung kämpfen oder auch nicht. Man will etwas oder eben nicht! Es gibt diese Gefühle der Bindungsangst, Illusionen, die unsere Bauchgefühle täuschen. Sie stellen sich oftmals feindlich in die Quere!”
Ich fragte dich: „Wie war das damals? War es die Angst, die eure Beziehung sabotierte oder hat sich einfach nur die Liebe geweigert?” Du hast mir erklärt: „Es war beides. Die Liebe ist klug und weise. Die Angst sehr verletzlich. Sie trägt eine Maske und spielt Streiche, um nicht erkannt zu werden. Mein Partner hat immer wieder die Wahrnehmung eines Bauchgefühls bezeichnet und als ‚Gefahr’ interpretiert. Es war das Glück und die Liebe, die zu ihm gekommen waren. Genau gesagt war ich es, die in sein Leben kam, doch er hat immer wieder gemeinsame Situationen von sich weggestoßen. Die Crux daran war, dass er dachte, ICH sei weggegangen, derweil war ich nie wirklich weg, sondern die Liebe ist gegangen. Sie war gekränkt und brachte damit ihren Frust zum Ausdruck. Die Liebe ist schonungslos ehrlich, Kritik gebend und belehrend.”
Ich fragte: „Ist es nicht so, dass Kritik eine Form der Aufklärung sein kann, um auf mögliche Missstände hinzuweisen?”
Du sagtest: „Aufklärung braucht es, wenn etwas aus der Balance geraten ist. Sich ehrlich liebende Menschen benötigen oft weniger Worte. Man kann die Liebe an ihren Handlungen erkennen.”
Ich fragte dich: „Was brauchen Beziehungen in denen diese Dysbalance herrscht?”
Du sagtest: „Es braucht Glücksmomente. Frequenzen des Neubeginns. Sehr viel Mut, Offenheit und das Geständnis, das man sich auf den anderen verlassen kann. Es braucht die Verbundenheit der gegenseitigen Unterstützung, das Können des Gebens und des Annehmens. In erster Linie natürlich der beiderseitige Wunsch nach einer fortführenden Beziehung.”
Ich wollte es noch einmal hören: „Was war nochmal dieses falsche Bauchgefühl?”
Du sagtest: „Mein Partner hat gewusst, dass er sich auf mich verlassen und mir blind vertrauen kann. Im Hintergrund hat in ihm aber das Gefühl eines Persönlichkeitsanteiles gewirkt, dass ihn von seinem/unserem Glück der Liebe abhalten wollte, um möglichen Verletzungen zu entkommen. Ich hatte nie die Absicht ihm weh zu tun. Es war eine Lüge, die er sich selbst unbewusst auftischte. Es brauchte seine Zeit, bis dieses Sabotagespiel aufgedeckt wurde. Wir waren beide sehr traurig über den schwierigen Verlauf unserer Beziehung. Der springende Punkt aber war unsere Ehrlichkeit. Anfangs wurde auch sie sabotiert, doch durch unser ‚miteinander gehen’ und kommunizieren, konnten gute, neue Wege geschaffen werden. Das Band unserer Liebe hat sich durchgesetzt und dem manipulierendem Bauchgefühle haben wir erklärt, dass es aufhören kann, uns anzulügen.
© die kunst der perspektive 2021-08-08