Im Jahre 99 hatte ich eine Ballonfahrt gewonnen. Diese konnte ich zwar leider nicht in Wiens Nähe antreten, sondern im wunderschönen St. Wolfgang. Was lag näher, wir durften eben im Salzkammergut Urlaub machen.
Eine befreundete Familie schloss sich an, denn Wolfgang – Familienoberhaupt – wollte seinen 65. Geburtstag mit uns allen feiern. Seine Lieben schenkten ihm damals ebenfalls eine Ballonfahrt. Gemeinsam fuhren wir hin, wohnten seinerzeit im Postamt. Mein Mann war eben bei der Post und wir konnten verschiedene Lokalitäten von der Post als Quartier benützen und auch Gäste, die etwas mehr bezahlen mussten, waren willkommen. Auch in der “Pension Irlingerhof ” in Mondsee logierten wir.
Dann setzten wir uns mit den Betreibern der Ballonfahrt in Verbindung. Wir konnten erst am dritten Tag starten, da dies natürlich immer wetterabhängig ist. Das Ein- und Aussteigen aus bzw. in den Ballon war gar nicht so einfach. Wir hatten damals nicht sehr viel Wind, daher fuhren (sag niemals; der Ballon “fliegt”) wir sehr langsam durch die Gegend. Es war ein Traumerlebnis, azurblauer Himmel, so über die schöne Landschaft zu gleiten. Mit 12 Stundenkilometern sind wir “gerast” und sind ca. 16 km gefahren. Gestartet sind wir in Zell am Moos, wo uns ein Bus samt den Begleitpersonen hinbrachte. Es war wahnsinnig aufregend! Gelandet sind wir am Irrsee.
Dann fand die “Ballontaufe” statt, wo das Haar am Hinterkopf leicht angesengt wird und du mit etwas Wasser besprengt wirst und natürlich gehört ein Glas Sekt dazu. Die Urkunde bekommt man natürlich mit “Titel”. Ein großartiges Erlebnis für uns beide!
Wir waren auch in Bad Ischl, beim Salsafest in St. Wolfgang und in der OÖ. Landesgartenschau 99. Die Gmundner Keramik muss man einfach gesehen haben. Auch auf den Schafberg sind wir mit der Bahn hinaufgefahren.
Das Mittagessen nahmen wir im Hotel zum weißen Hirschen ein.
Apropos Fliegen: Zu meinem 60-er bekam ich von meiner Familie einen Tandemfallschirmsprung, den ich später in Bad Vöslau mit meiner Freundin Frieda absolvierte, die eben damals meinte, sie springt mit mir. Ich hatte ihn mir ja gewunschen, bloß als ich dann den Gutschein im Gasthaus in Mönchhof überreicht bekam, wurde es schon flau in meinem Magen.
Du springst heraus, fällst in eine dicke weiße Daunendecke und dann plötzlich öffnet sich die Landschaft unter dir. Ein Stoßseufzer, wenn du unten am Boden gut gelandet bist, ein Kreuzzeichen musste auf alle Fälle sein und ein Blick zum Himmel “Herrgott, ich danke Dir”. Damals stand auch unter den Wartenden am Boden mein Enkel Moritz und meinte: „Wahnsinn, die Oma fällt vom Himmel“. Auch ein irres Erlebnis! Fliegen ist eine Leidenschaft von mir, auch in einem Kleinflugzeug waren wir unterwegs, genau über dem Geburtsort der Gattin von Wolfgang. Eines fehlt mir noch: Ein Segelflug, den würde ich in meinem Leben noch gerne unternehmen. Schöne Erinnerungen bleiben ewig im Gedächtnis.
© agnes thinschmidt 2021-02-25