Als Hoteltester in Fuerteventura

Sylvia Eugenie Huber

von Sylvia Eugenie Huber

Story

Okay, ich gebe zu, ich war nur die zweite Wahl, aber bis auf die Bedingung, dass ich den Bericht schreiben und Fotos schieĂźen sollte, hatte ich einen Urlaub geschenkt bekommen. Aber alles der Reihe nach.

Ich wurde durch eine Aktion auf den Nivea-Club aufmerksam, wo man für eine Jahresgebühr ein Willkommens-Set im Warenwert erhielt, gratis Neuprodukte testen konnte und einen fixen Rabatt auf die Pflegeline hatte. Ich brachte damals meine Freundin zum Club, die, so wie ich, auch an einem Gewinnspiel teilnahm. Und wie es das Schicksal wollte, gewann sie tatsächlich jenes. Ursprünglich wollte sie von einem Mann begleitet werden, der jedoch ablehnte und dadurch kam ich ins Spiel.

Die gewonnene Reise führte uns auf die zweitgrößte Kanarische Insel Fuerteventura, die aufgrund der geringen Entfernung zu der marokkanischen Küste, ganzjährig ein mildes Klima bietet. Ideal also für eine Reise im Januar, wo es in Österreich kalt und grau ist. Das 4-Sterne-All-Inclusive-Hotel wies eine gepflegte Gartenanlage auf, hatte mehrere Pools und lag zusätzlich direkt am Meer. Wir nahmen uns einen Mietwagen, um noch zusätzlich die Insel abseits der Anlage zu erkunden.

Im Inselsüden besuchten wir im Ort La Lajita den großen Oasis Park und dessen Zoo als auch Jardín de Botánico, den botanischen Garten, in dem sogar Europas größter Kaktusgarten angelegt ist. Wenn man eine Kamelsafari machen möchte, wurde man dort ebenfalls fündig. In Tarajalejo gab es einen langen, schwarzen Sandstrand am Meer und wer dessen Unterwasserwelt kennenlernen wollte, ohne dafür tauchen gehen zu müssen, konnte dies im nahegelegenen Aquarium tun.

Der Osten bot ein Naturschutzgebiet mit einer kargen Mondlandschaft namens Cuchillos de Vigán, dessen Gipfelzüge wie Messer aussahen, was auf Spanisch „cuchillos“ heißt. Ein Stück weiter hinauf befand sich die Haupt- und Hafenstadt Puerto del Rosario, wo regelmäßig riesige Kreuzfahrtschiffe einliefen.

Ganz weit im Norden, im Ort Corralejo, genossen wir nach einem Spaziergang im Nationalpark Parque Natural de Corralejo ein Sonnenbad an dessen Strand. Als wir in der El Chiringuito Bar auf einen Drink gingen, erlebten wir einen zutraulichen Storch, der dem Kellner folgte und sanft mit seinem Schnabel anpickte.

Ein weiteres Insel-Highlight im westlich gelegenen Playa de Garcey war das ehemalige Passagierschiff „American Star“, welches 1939 erbaut wurde und im Jahre 1994 dort auf Grund lief. Die häufigen Stürme sorgten dafür, dass ab 2007 nur noch wenige Teile des Schiffwracks zu erkennen waren und 2015 hatte das Meer die Reste des beinahe so langen und sogar breiteren als die Titanic großen Luxusliners vollkommen verschlungen. Etwas unterhalb befand sich der Strand Playa La Pared, wo wir die auffallende Felsenlandschaft und die Kite-Surfer bestaunten, die sich der, durch den Wind verursachten, Wellen erfreuten.

Nach einer Woche kehrten wir wieder heim und ich stellte fest, auch als zweite Wahl hat man’s gut.

© Sylvia Eugenie Huber 2021-02-13

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